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Gabriel und Hans Hartl vulgo Axelbauer

Gabriel und Hans Hartl vulgo Axelbauer im Lavanttal

Wenn die Nächte wieder länger und auch die Tage rauer werden, dann wird es Hochsaison beim vulgo Axelbauer im Klippitzgraben.
Gabriel und Hans Hartl vlg. Axelbauer.
Gabriel und Hans Hartl vlg. Axelbauer.

In einer kleinen, aber feinen Werkstatt, die mit einem urigen Ofen beheizt wird, stellen Gabriel und Hans Hartl „alles aus Holz“ her.

Die Uhr in der Werkstatt ist irgendwann stehen geblieben. Und verrät damit etwas, das man leise spürt: Es ist ein ganz anderes Leben, eine andere Welt, die sich dem Besucher beim vulgo Axelbauer zeigt. Hier, beim Haus Preims Nr. 33, zu dem eine recht beschwerliche Zufahrt führt, wuselt Hündin Biene neugierig und aufgebracht um die unbekannten Gäste, und wird ihrem Namen vollends gerecht. Außer ihr sind noch fünf Stück Vieh hier beim Hof der Hartls, und vor allem in den Wintermonaten ist hier besonders die Werkstatt mit dem urigen kleinen Ofen, der auch heuer wieder für genug Wärme sorgen wird, Mittelpunkt des Geschehens.

Feinster Holzstaub bedeckt all die Dinge im Raum. Holzlocken liegen am Boden. Immerhin wird hier vieles hergestellt: „Alles aus Holz“, so sagen es Gabriel und Hans Hartl, Vater und Sohn beim Axelbauer, wird hier von ihnen gemacht. Und sie sind gut ausgestattet, sind Meister ihres Faches. Dabei arbeiten die beiden sowohl auf Bestellung, als auch haben sie einiges in verschiedenen Gebäuden am Hof verstaut, das auch verkäuflich ist.

Und tatsächlich: Bei einem kleinen Rundgang über den Hof, hier auf 980 Metern Seehöhe, zeigt sich vieles aus Holz, woran man im ersten Augenblick gar nicht denken würde: Schabhobel, Fingerzink, Wagenrad, Hackenstiel, Vogelhaus, Leiterwagen, Holzteller, Kochlöffel, Suppenwührl, Spinnräder, Holzschemel, Schusterstühle, vieles ist lackiert. Die Windräder ganz traditionell in Rot-Weiß – „Das bringe ich auch zusammen“, sagt Gabriel Hartl lachend.

Leben kann man zwar nicht von der Arbeit mit dem Holz (zumeist Fichte, aber auch viele andere Holzarten), das aus dem eigenen Wald geholt wird. „Es ist ganz gering, was man damit verdient. Aber ich kann es sowieso nicht mehr aufgeben“, sagt Hartl schmunzelnd. Der Humor ist den beiden sehr wichtig, trotz der vielen, schweren Arbeit, die der Hof das ganze Jahr über macht. Immerhin, er liegt in Zone 4, das heißt, der Grund ist sehr steil kann nicht mit Geräten, sondern muss händisch bearbeitet werden. „Der Stubenboden ist hier der einzige ebene Platz“, sagt Hans Hartl, der sich als gelernter Tischler vor Jahren als Land- und Forstwirt selbständig gemacht hat. Jetzt wird noch einmal in der Woche „in die Stadt gefahren“, „damit ich auch eine Ausrede habe“, sagt Vater Gabriel Hartl.

Und auch die Arbeit in der Werkstatt bedeutet viele Entbehrungen: „Man muss mit den notwendigsten Geräten auskommen, muss erfinderisch sein. Es ist alles Handarbeit, obwohl der Bedarf zurückgeht.“ Dabei: „Wir haben keine hohen Preise. Die Leute sollen kommen und sich anschauen, was es alles bei uns gibt.“

In der Tat: Es ist ein Erlebnis. Vor allem aber ist es in heutigen Tagen eine Kunst, solche Dinge herzustellen. Und es ist eine noch größere Kunst, das Leben so zu leben. Karger, bescheidener. Aber wohl auch glücklicher und zufriedener als viele andere.

NameAdresse

Gabriel und Hans Hartl vulgo Axelbauer

Alles aus Holz
Tel.: 04352 / 61 778

Margot Hohl 2008 für die WZ

Bernd Krammer von Lovntol.at

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