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Das Lavanttal als Orchideen-Paradies

Das Lavanttal als Orchideen-Paradies

Über 30 Arten von Erdorchideen sind im Lavanttal beheimatet. Von April bis September sind sie an ausgesuchten Plätzen unserer Region zu finden.
Eine Vielzahl von Orchideen wachsen im Lavanttal.
Eine Vielzahl von Orchideen wachsen im Lavanttal.

Von April bis September sind sie an ausgesuchten Plätzen unserer Region zu finden. Mit Botanik-Experte Ing. Hugo Gutschi auf die Suche nach der Königin der Blumen gemacht. Besondere Attraktion: die Puppenorchis, deren einziger Standort österreichweit das Lavanttal ist.

Waldvögelein, Kohlröserl, Frauenschuh, Stendel- und Händelwurz, Holunderknabenkraut und das Mannsknabenkraut sind nur eine kleine Auswahl von über 30 Orchideen-Arten, die im Lavanttal heimisch sind und von April bis September das Auge des Beobachters erfreuen. „Das violett blühende breitblättrige Knabenkraut und das Mannsknabenkraut, das rot, dunkelrot bis schwarz blühende Kohlröserl – von dem es bei uns drei Arten gibt -, die pinke Händelwurz, das weiß bis dunkelrot blühende Brandknabenkraut und die weiß bis purpurrote Stendelwurz blühen jetzt bei uns“, sagt Ing. Hugo Gutschi als Experte.

 Lavanttals Orchideenliebhaber sollten sich in luftigeren Gefilden aufhalten: Die heimischen Erdorchideen sind relativ genügsam und blühen an verschiedenen Plätzen des Kor- und Saualpengebietes (allesamt auf über 700 Metern Seehöhe) sowie auf den St. Pauler Bergen. „Sie bevorzugen magere Bergwiesen, die nicht gedüngt und spät gemäht werden“, so Gutschi. Wiesen in Gumitsch, Kliening, am Preimser Berg seien hier nur eine Auswahl. Aber aufgepasst: Orchideen sind strengstens geschützte Pflanzen laut dem Kärntner Naturschutzgesetz, dürfen nicht entfernt werden, da sie an anderen Standorten nicht überleben. „Sie sind jeweils spezifisch für ihren Standort“, sagt Hugo Gutschi, der den Orchideen auch „Zeigerwert“ zuspricht, indem sie Aufschlüsse auf die jeweilige Bodenbeschaffenheit geben.

Denn bei den heimischen Erdorchideen, die nicht zu vergleichen sind mit den hybriden, sterilen Orchideen am Fensterbrett, sind tausende Samen in einer einzigen Samenkapsel zu finden. „Und alle brauchen für die Keimung ein ganz spezielles Biotop mit entsprechendem Substrat, sowie geeignete Hilfspilze, die den Samen umschlingen, feucht halten und nähren, sodass er keimen kann. Im Hausgarten könnten sie nicht wachsen.“ Also: Ausgraben ist sinnlos!

Und noch etwas zeichnet die Orchideen aus: „Sie sind Babys im Pflanzenreich, es gibt sie erst seit rund 20 Millionen Jahren. Jedenfalls hat es zwischen den Eiszeiten immer schon Wärmezeiten gegeben, wo es viel wärmer war als heute bei uns – und die Orchideen haben sich angepasst und überlebt“, sagt der Experte. Die wilden Orchideen hätten sich auch Strategien von älteren Pflanzen abgeschaut. „Sie sind eine schlaue Gruppe, die all das, was andere Pflanzen lange davor erfunden haben, übernehmen.“

Übrigens:„Das Springkraut wird Bauernorchidee genannt, und auch der Gamander wird oft für eine Orchidee gehalten“, sagt Gutschi. „Viele Pflanzen haben fälschlicherweise den Namen Orchidee bekommen, weil ihre Blüten so schön sind.“

Margot Hohl 2009 für die WZ

Bernd Krammer von Lovntol.at

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