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Der Weinbau im Lavanttal

Der Weinbau im Lavanttal

Weinbau hatte im Lavanttal eine sehr lange Tradition. Noch bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es mehr als 300 Weingärten.
Der Weinbau im Lavanttal (Rechts die Weinberge damals in Thürn).
Der Weinbau im Lavanttal (Rechts die Weinberge damals in Thürn).

Schon die Kelten betrieben ab rund 400 vor Christus Weinbau, allerdings in primitiver Form. Wesentlich verbessert und verfeinert wurde dies durch die Römer. Weinbau hatte im Lavanttal eine sehr lange Tradition. Noch bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es mehr als 300 Weingärten – durch ungünstige Witterung und nasskalte Jahre ging die Weinproduktion angeblich zurück.

Dass der Weinbau im Lavanttal, in der Umgebung Wolfsbergs und im mittleren und unteren Tal, in früheren Zeiten schon mit Erfolg betrieben wurde, ist aus den handschriftlichen Zeugnissen klar ersichtlich. In Teilen des mittleren Lavanttals und im Granitztal befinden sich heute noch die Vulgonamen Weinzödl, die daran erinnern; auch die Ortsnamen Weinberg südlich von St. Paul und der „windische Weinberg“. Die Weingärten auf der Wölch gegen St. Gertraud zu wurden erst Ende der 1850er aufgelassen. Weingärten gab es damals auch schon in Thürn und Zellach.

Mit der Gründung des Benediktinerklosters St. Paul begann sich der Weinbau auszubreiten. Schon im Jahre 1106 findet sich eine Kirche St. Benedikt am Weinberg. Als 1236 das Prämonstratenkloster St. Maria in Griffental bei Griffen errichtet wurde, erhielt es seine Weingärten bei Wolfsberg, die damals schon lange im Betrieb waren, zum Unterhalt geschenkt. Die Herren von Weißeneck, die Herren Ehrenfels und die Grafen von Kraig besaßen Weingärten bei Wolfsberg, ebenso die Herren von Pain zu Lichtengraben, die Freiherren von Ungnad zu Waldenstein.

Eine ununterbrochene Reihe von Weingärten erstreckte sich am süd- und südöstlichen Hang der Wölch von Zellach bis St. Gertraud hin, meist den Wolfsberger Bürgern gehörend. Von besonderer Güte war der Wein vom mittleren und östlichen Südabhang des Leidenberges, dessen östlicher Ausläufer, der „Weinberg“, schon innerhalb des Burgfriedes der Stadt Wolfsberg gelegen war. Weingärten befanden sich auch am Südabhang des Schlossberges und des Gumitsch bis zum Gries, ebenso in der Umgebung von St. Michael, Hattendorf, Lausing, gegen Forst zu, bei Kollegg und St. Andrä längs des Burgstalls, wo noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts der Weingarten des Dompropstes auf der Lanken bewirtschaftet wurde.

Doch war der Wein von St. Andrä von minderer Güte und stand im Preis dem Wolfsberger Wein nach. Auch versuchte man des öfteren, den Wein mit gutem Apfelmost entsprechend zu strecken. Als Ersatz für den Weinbau erlebte schließlich der Aufschwung des Obstbaues. Bereits die Bamberger hatten die „Obstzucht im Lavantthale“ eingeführt.

Lavanttaler Obsthof Lenzbauer - Weinlese

Lavanttaler Obsthof Lenzbauer - Weinlese

Quelle: Schober, Eduard: Das Lavanttal. Ploetz: Wolfsberg 1996

Margot Hohl 2009 für die WZ

Bernd Krammer von Lovntol.at

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