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Hobby-Winzer Karl Fischer

Hobby Winzer Karl Fischer im Lavanttal

Karl Fischer aus Raggl ist Hobby-Winzer aus Leidenschaft. Mit viel Geduld und Liebe hat er in den vergangenen Jahren einen kleinen Weingarten geschaffen.
Der Hobby-Winzer Karl Fischer bei der Arbeit.
Der Hobby-Winzer Karl Fischer bei der Arbeit.

„Was ich mache, kommt von Herzen“

Karl Fischer (60) aus Raggl bei Wolfsberg ist Hobby-Winzer aus Leidenschaft. Mit viel Geduld und Liebe hat er auf seinem Grundstück in Raggl in den vergangenen Jahren einen kleinen Weingarten geschaffen.

Rund 70 unverkäufliche Flaschen Chardonnay und Zweigelt sorgen bei Familie und Freunden für unerwartete Gaumenfreuden. „Ich sage immer, meine Weine sind bauernblank“, schmunzelt Karl Fischer als Hobby-Winzer. „Meine Weine sind ganz leicht trüb. Ich filtriere sie nicht, das fängt erst bei ein paar hundert Litern an. Und meine 70 bis 80 Weinstöcke ergeben im Endeffekt circa 70 Flaschen Wein.“ Wobei es jedes Jahr mehr werden. Rot- und Weißwein, Zweigelt und Chardonnay, kommen aus der Hobby-Winzerhand des Lavanttalers. Ebenso ein „Direktträger“, im Burgenland unter dem Namen „Uhudler“ bekannt, mit dem typischen Himbeer-Erdbeer-Geschmack.

Die ersten Rebstöcke hat Karl Fischer vor etwa sieben Jahren gesetzt. „Es hat mich einfach fasziniert, und die Zwetschken- und Apfelbäume hinter dem Haus wurden zu wenig genutzt.“ Da hat der Wolfsberger sie kurzerhand durch Rebstöcke ersetzt. Hier, an den Ausläufern des Südwest-Hanges des Leidenbergs, ist dafür ein geradezu historischer Ort. Fischer: „Noch in der Nachkriegszeit sind hier Rebstöcke gestanden. Man sieht in dieser Gegend auch heute noch Mauerreste von ehemaligen Weinbergen“, sagt der Hobby-Winzer, der sein Know-How aus Fachbüchern hat, aber auch von Motorradtouren, die ihn zumeist in das steirische Weingebiet führen. „Da schaue ich mir vieles an und versuche, mich ständig weiter zu bilden.“ All das ist verbunden mit großer Geduld: Derzeit wird im Hause Fischer die dritte Füllung verkostet.

Aber wie entsteht eigentlich der Wein aus Hobby-Hand? Karl Fischer: „Nachdem der Wein händisch gerebelt wird, wird der Weißwein sofort gepresst. Der Rote wird zuerst gemaischt und erst nach etwa acht Tagen gepresst. Nach dem Pressen kommt der Wein in einen Glasballon, das Gärgas kommt heraus und kein Luftsauerstoff dazu. Nach mehrmaligem Überziehen von einer Flasche in die andere wird der Wein in Farbe und Geschmack feiner und reiner. Der Weiße wird im späten Frühjahr abgezogen, der Rote bleibt noch ein Jahr lang im Glasballon. Man lässt ihn länger ruhen, um die Geschmacksstoffe besser harmonisieren zu können.“

Schließlich werden die Weine von der „Hobbywinzerei“ Fischer in Flaschen gefüllt und verkorkt. Die Etiketten werden dabei von Fischers Gattin Helene, als Künstlerin einem breiteren Publikum bekannt, gestaltet. Die Flaschen wirken – obwohl unverkäuflich - wie frisch aus der Vinothek, alles wird gleichermaßen professionell und liebevoll gemacht.

„Was ich mache, kommt von Herzen. Es ist etwas Wunderbares, wenn man es verfolgt: Den Austrieb, die Blüte, den Farbumschlag, dann schließlich die Ernte.“

Margot Hohl 2009 für die WZ

Bernd Krammer von Lovntol.at

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