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Bienen im Lavanttal

Die Bienen, der Honig und deren Imker im Lavanttal & Wolfsberg

Biene und Bienenzucht im Wandel unserer Menschheitsgeschichte – vom Ursprung der Bienenzucht aus historischer Sicht.
Die Bienen im Lavanttal
Die Bienen im Lavanttal

Ein Faktum ist: „Solange die Erde und auf Ihr die Menschheit besteht, steht auch die Biene in irgendeinem Zusammenhang mit uns Erdenbewohner“. Der bekannte Bienenforscher, Prof. Dr. Friedrich Ruttner aus Oberursel, definiert Bienenhaltung kurz und prägnant: „Die Technik der Bienenhaltung gehört zu den ältesten Leistungen menschlicher Kultur“.

Schon frühzeitig sind zweckmäßige Methoden entwickelt worden, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden und bis heute noch in manchen Gebieten erhalten sind. Galt es doch in ersterer Linie, das aufspüren von wilden Bienenvölkern um den begehrten Süßstoff „HONIG“ als etwas „BESONDERES“ zu holen. Den ersten Süßstoff, zeigt der Fund der bisher ältesten Zeichnung von Honigsammlern in der Höhle von La Aranas in der Nähe von Valencia (Spanien), auf der um mindestens 7000 Jahre vor Christi Geburt datierten steinzeitlichen Höhlenzeichnungen. Die nächsten bekannten Nachweis einer bereits vorhandenen und gepflegten Beschäftigungen mit den Bienen, zeigen uns die Darstellungen auf den ägyptischen Denkmälern, vor allem in den Wandzeichnungen in den Königsgräbern der Pharaonen, die Nachweislich einer blühenden Bienenzucht auf Jahrtausenden vor unserer Zeitrechnung hinweisen. Besonders ausführliche Überlieferungen geben uns die Kulturvölker des Mittelmeerraumes, allem voran Griechenland, dass man sagen kann, „Griechenland, die Wiege der Europäischen Kultur“ nimmt in der historischen Entwicklung der Bienenzucht einen besonderen Platz ein. Wesentlichen Aufschluss darüber, finden wir in der Griechischen Mythologie und bei den namhaften griechischen Philosophen, Dichtern und Gelehrten um die Zeit der Griechischen Hochkultur um 500 v. Christus. Der bedeutende griechische Philosoph „ Aristoteles“ hat in seiner Zeit um 344 – 342 v. Chr., nicht nur den ältesten überlieferten Bericht über Bienen und Bienenzucht, sondern für lange Zeit auch das beste Bienenbuch der Welt niedergeschrieben. In der Bienenliteratur der Römer, die ja auch schon ein sehr gut entwickelte Bienenzucht zur gleichen Zeit betrieben, gesellen zum Unterschied des Werkes von Aristoteles die vielen Irrtümer. Mit dem Abschreiben der alten lateinischen Schriften mit all ihren Fehlern und Irrtümern begnügte man sich das ganze Mittelalter bis zur Neuzeit. Die gesamte vorhandene Imkerliteratur wurde in Sammelwerken „Über die Landwirtschaft“ betitelt „De Re Rustica“ allgemein verbreitet.

Vom Mittelalter zur Neuzeit

Die Imkerei und Bienenhaltung viele Jahrhunderte war wahrlich keine leichte Arbeit. Den Bienen in den Wald nachzugehen, ihnen in schwindelnder Höhe Honig und Wachs zu nehmen und dabei auch oft sein Leben zu riskieren brachte die ersten Imker auf einen Gedanken, diese mit Bienen besetzten Waldbäumen zu fällen und in der Nähe des Hauses aufzustellen. Der Weg von der Waldbienenzucht zur Garten bzw. Hausbienenzucht war gegeben. Als Vorreiter kann bereits „Karl der Große“ angesehen werden, der auf seinen zahlreichen Besitzungen Musterbienenstände einrichten ließ. Besonderen Aufschwung bekam die Haus- bzw. Gartenbienenzucht unter Erzherzog Ferdinand Karl von Österreich sowie Kaiser Leopold den I. mit dem von ihm geschaffenen Gesetz zur Bienenhaltung in Österreich (13. März 1679).

Das 18. und 19. Jahrhundert

Entdeckungen und zahlreich Erfindungen prägte diese zwei Jahrhunderte. Unter dem Beutenwirrwarr, erfand um 1780 J. L. Christ seine berühmte Magazinbeute, die wohl beste, bequemste und praktischste Bienenwohnung, die heute gängigste Bienenbeute.Die Entdeckung des Bienenabstandes durch Langstroth 1851, die Erfindung der künstlichen Mittelwand durch Mehring (Tischlermeister) 1857 trugen ebenfalls zum Fortschritt in der Imkerei bei. Um 1852/1853 erfand der Bienenbaron von Berlepsch (aus Thüringen) das Rämchen und der „Österreichische Major von Hruschka“ stellte die Fliehkraft in den Dienst der Bienenzucht indem der die Honigschleuder erfand. Ein großer Wegbereiter für die Verbreitung des Magazins zur damaligen Zeit war zweifelsohne Prof. Dr. Ferdinand Gerstung, der dem Oberladerbetrieb den Vorzug einräumte. Der Weg zu einer modernen Bienenzucht war damit gegeben. Bienenbücher und Bienenzeitungen verbreiteten das Wissen um die Biene, die Behörden wurden gewonnen und förderten die Bienenzucht und immer mehr Bienenhalter schlossen sich zu Imkervereinigungen zusammen. Pfarrer, wie Dr. Johann Dierzon, Lehrer, Ärzte, Juristen und auch viele Wissenschaftler der damaligen Zeit, trugen zur Ausbreitung und Hebung der Bienenzucht bei. Mit der Gründung der „APIMONDIA“ in Brüssel 1869 wurde das Sprachrohr zum Erfahrungsaustausch der Imkerei der ganzen Welt geschaffen.

Die Geschichte der Bienenzucht in Kärnten

Eingeschließungen im Berngeologischen Zeitraum, vor über 40 Mio. Jahren, belegen die Existenz unserer heutigen Honigbiene in Europa. Nach der letzten Eiszeitperiode boten die eisfreien Gipfel der Karawanken ein Refugium zum Überleben von Pflanzen und Tieren. So können wir mit Sicherheit davon ausgehen, dass unsere heimische Honigbiene, seit etwa 10.000 Jahren hier in Kärnten beheimatet ist, südlich der Karawanken sogar seit ca. 25.000 Jahren. Der nachfolgende Klimawandel mit kräftiger Erwärmung und die geologische Formation Kärntens mit Ihren Tälern war das gegebene Eldorado für unsere beheimatete Honigbiene.Etliche Historiker, sowohl Römer und Griechen, berichten in ihren Werken von der großen Bienendichte unseres Landes. Daraus kann man schließen, dass um die Jahrhunderte vor und nach Christus unserer Zeitrechnung, Kärnten ein sehr stark besiedeltes Bienenland gewesen ist. Selbst zur Zeit der Römer wurde schon ein reger Handel mit unserem dunklen Waldhonig betrieben. Honig und auch Wachs waren damals schon Genuss-, Gebrauchs- und Handelsware.

Aufstieg und Niedergang durch die Jahrhunderte der Bienenzucht sind in vielen Dokumentationen belegt. Einer bereits sehr gedeihlichen entwickelten Bienenzucht in Europa, folgte ein Niedergang durch den 30-jährigen Krieg (1618 – 1648).

Den Wert der Bienenzucht erkannte auch Kaiser „Karl der Große“ (742 – 812). Aufgrund seiner Landgüterverordnung, wurden auf seinen kaiserlichen Gütern Musterbienenstände geschaffen, die von geschulten Bienenhalter sog und von Zeidlern betreut wurden. Zeidler, mit Zeidlerrevieren belehnt, waren damals hoch angesehene Untertanen. Auf eine saubere Gewinnung von Honig, Wachs, Aufbewahrung und Vermarktung wurde schon damals wertgelegt. Eine der ältesten Urkunden über die Zeidlerei stammt aus dem Jahre 777 n. Chr., wo Herzog Tassilo (742 – 794) dem Kloster Kremsmünster ein Zeidlerrevier übergibt.

Neben anderen Herrschern legte die Reformkaiserin „Maria Theresia“ (1740 – 1780) großen Wert einer aufblühenden Bienenzucht in ihrem Land. So entstand in Wien (Augarten) die erste Bienenschule und man holte den Bienenbewanderten „Anton Jaschan“ aus Krain nach Wien und bestellte ihn zum ersten Bienenlehrer. Sein Wirken dauerte nur vier Jahre, bedingt durch seinen plötzlichen Tod (1770 – 1774). Sein Wissen hinterließ er in einem vierbändigen Werk der Nachwelt. Seine Ideen wurden weiterentwickelt und gaben auch Anlass, dass Maria Theresia ein eigenes Gesetz (1775) zur generellen Förderung in ihren Ländern der K. u. K. Monarchie erließ. Diese Maßnahme trug zur Förderung der Bienenzucht, neben der Obstbaukultur im Herzogtum Kärnten bei und führten letztlich zur Gründung von Imkerorganisationen. Im Jahre 1843 wird eine Sektion für Bienenzucht in der K. u. K. Ackerbaugesellschaft gegründet. Um die Jahrtausendwende kommt es allmählich zur Gründung von Ortsvereinen; BZW

St. Leonhard scheint als ältester Verein des Tales auf. Die gegründete Sektion von 1843, mit vielen Zweigvereinen Kärntens, führte nach einigen Übergängen im Jahre 1904 zur Gründung des Landesverbandes für Bienenzucht in Herzogtum Kärntens, mit dem Sitz in Klagenfurt.
In der hundertjährigen abgelaufenen Geschichte des Verbandes, mit Höhen und Tiefen der zwei Weltkriege, konnte der Landesverband im Jahre 2004 sein „hundertjähriges Jubiläum“ in Krastowitz feiern. In den folgenden Jahren wurde die bestehende Imkerschule in Ochsendorf um- und ausgebaut und am 29. Juli 2007 unter dem bereits verstorbenen damaligen Obmann, Dr. Joachim Sonnleitner, eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben. Es sei erlaubt zu erwähnen, dass der ehemalige GR und Pfarrer, Hochwürden Josef Dettelbacher, ehemaliger Ortspfarrer von Kamp, Mitglied und eifriger Imker des BZV St. Gertrauds, damals die Festmesse hielt.

Der Landesverband, mit seinen 100 Vereinen und 253 Mitgliedern, in neun Bezirksverbänden unterteilt, mit durchwegs moderner Magazinimkerei von 35.554 Bienenvölkern, ist sich der Obsorge des imkerlichen Nachwuchses der Aus- und Weiterbildung und der Erhaltung der heimischen Bienen voll bewusst.

Ein Blick in die einzelnen Vereine des Tales

Ein Großteil der Vereine weisen über einen hundertjährigen Vereinsbestand, sind sehr überaltert und der so notwendige Nachwuchs fehlt bei vielen. Dazu kommt noch Desinteresse sowie ein hoher Kostenaufwand zum Aufbau einer Imkerei. Der Varroaeinbruch, aufwendige Kosten gegen Schädlinge und die Befürchtung des Einbruchs neuer Bienenkrankheiten, die Probleme mit den Schädlingsbekämpfungsmitteln in der Landwirtschaft sowie die zunehmende Umweltverschmutzung erleichtern uns die Arbeit auch nicht. Wir müssen uns allen der Verantwortung und der großen Bedeutung der Bienen für unser Ökosystem bewusst werden, damit das älteste und nützlichste „Insekt“ auf dieser Erde nicht durch menschliche Hand zum Aussterben verurteilt wird. Wie hat einstens einmal „Einstein“ jenen Satz geprägt: Stirbt die Biene – Stirbt damit auch das Menschengeschlecht.
Dafür sorgen flächendeckend im Lavanttal bzw, im Bezirksverband die neuen Ortsvereine mit 185 Imkern und Imkerinnen, die ca. 3.709 Bienenvölker betreuen. Siehe Bienenzucht.

Tipp:Der Bienenlehrpfad in St. Andrä

1. Lavanttaler Honigfest in Frantschach/St. Gertraud

1. Lavanttaler Honigfest in Frantschach/St. Gertraud

Die Bienen Zucht Vereine (BZV) im Lavanttal

Bez. Org. Lavanttaler Imker
Bez. Obmann Pius Zarfl
Stellvertr. Franz Offner
Kassier Franz Loibnegger
Schriftführer Werner Pachler

  • Bienenzuchtverein Lavamünd
    Obmann Franz Wölfl
    Stellvertr. Franz Loibnegger
    Kassier Karl Kranz
    Schriftführer Gerhard Taferna
  • BZV St. Paul
    Obmann Reinhold Kaimbacher
    Stellvertr. Josef Drescher
    Kassier Franz Loibnegger
    Schriftführer Franz Krall
  • BZV St. Andrä
    Obmann Karl Maier
    Stellvertr. Thomas Scharf
    Kassier Rosemarie Gabriel
    Schriftführer Peter Strutz
  • BZV St. Stefan
    Obmann Otto Pittino
    Stellvertr. Alois Ragger
    Kassier Bernhard Grsser
    Schriftführer Bernhard Grosser
  • BZV Wolfsberg
    Obmann Werner Pachler
    Stellvertr. Franz Woger
    Kassier Johann Stückler
    Schriftführer Hubert Moitzi
  • BZV Frantschach- St. Gertraud
    Obmann Johann Schmid
    Stellvertr. Pius Zarfl
    Kassier Rudi Rabensteiner
    Schriftführer Walter Guntschnig
  • BZV Bad St. Leonhard
    Obmann Helmut Stimpfl
    Stellvertr. Wolfgang Grantner
    Kassier Heidi Pichler
    Schriftführer Heidi Pichler
Bernd Krammer von Lovntol.at

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