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Der Most im Lavanttal

Der Most und seine Geschichte im Lavanttal

Seit jeher ist das Lavanttal eng mit dem Obstbau und damit auch mit der Mosterzeugung verbunden.
Das Lavanttal hat viele Äpfelsorten für den Most zu bieten.
Das Lavanttal hat viele Äpfelsorten für den Most zu bieten.

Bis zum Jahr 1796 verkauften Händler aus Bamberg in Wolfsberg wagenweise junge Obstbäume, womit der Grundstein für die Obstbautradition im Lavanttal gelegt war.

Durch die Jahrhunderte hindurch sind in den Urkunden des bambergischen Wolfsberger Archivs „Baumgärtl“ bei den Weingärten in Wolfsberg und Umgebung erwähnt. Am 24. Oktober 1547 wurde bei der Inventur-Aufnahme im Pfarrhof zu Wolfsberg unter anderem auch „ein Startin Most“ gefunden. Am 26. Mai 1579 wurde die neue „Mittelsteuer“ veröffentlicht – durch den Stadtrichter Hans Quentschnig von St. Andrä und Ratsbürger Perger -, wo der Most allerdings noch keine Erwähnung findet. Stattdessen Wein, Met und Bier (auch Steinbier aus St. Andrä), Branntwein, Tuch, Loden, Leinwand und Seidenwaren. Von Pressmost ist aber schon im Ratsprotokoll von 26. Februar 1580 die Rede – denn wer Pressmost ausgibt, hat jährlich zwei Gulden Stadtsteuer zu berappen. Die landwirtschaftliche Besteuerung des Obstbaues wird damals noch nicht bedeutend gewesen sein.

Die Blaiken bei St. Andrä war ein erstes Zentrum der Mostwirte, das außerhalb der Stadtmauern lag.
Landgerichtsverwalter Jäny zu Hartelstein berichtet am 15. Oktober 1638 von einem in Arrest Gesetzten an den Vizedom, dass er ihm „den Wein und ander schlechtes Getränk von Öpfl- und Piernmösten verboten“ und ihm stattdessen gegen Hitze und Kopfschmerzen frisches Wasser gegeben habe. 1649 machten Stadtrichter Philip Zeidler und Ratsbürger Caspar Priesacher zu Wolfsberg die „gehorsame Erklärung“, bezüglich der Wein- und Most-Tatz jeden einzelnen von Quartal zu Quartal die Tatz erlegen zu lassen, „da weder Piern- noch anderer Most im ganzen Landgericht gerathen sind“. 1661 hatten sich von Wolfsberg nach Hartelsberg heimkehrende Bauern zu St. Johann im Wirtshaus des Kuchler mit Most „bezecht“. Der folgende Raufhandel ist in den Landgerichtskarten vom 12. Jänner 1661 beschrieben.

Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts, 1797, wurden größere Obstplantagen von Johann Söllner in Wiesenau und Freiherrn von Herbert in Wolfsberg angelegt, die jeweils mehrere tausend Obstbäume pflanzen ließen. Weiters zählten die Besitzer des Gutes Bayerhofen, die Prälaten von St. Paul, P. Ferdinand Steinringer und P. August Duda, zu den Obstbau-Pionieren im Lavanttal.

Zwischen 1918 und 1938 wurde im Lavanttal eine Wirtschaftsobsternte zwischen 400 und 500 Waggon erzielt, der Großteil wurde für die Mosterzeugung am jeweils eigenen Hof genutzt. Lavanttaler Obst wurde aber auch nach Süddeutschland, Salzburg und Oberösterreich in andere Verwertungsbetriebe gebracht. Die erste Obstbaumzählung von 1939 brachte die Bilanz von 250.000 Apfelbäumen, 200.000 Mostbirnbäumen und 150.000 Bäume anderer Sorten.

Tipp: Jedes Jahr feiert St. Georgen beim Apfelfest alles rund um den Apfel

Margot Hohl

Bernd Krammer von Lovntol.at

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