Werbung

Schloss Schmelzhofen

Schloss Schmelzofen im Lavanttal

Informationen zum Zugang und Besichtigung des Schloss Schmelzofen.
Schloss Schmelzofen
Schloss Schmelzofen

Juwel mit langer Geschichte

Lange vor dem Jahr 1399 muss das heutige Schloss Schmelzhofen in St. Margarethen erbaut worden sein. Und über 600 Jahre später erstrahlt es heute dank seinem Besitzer, Künstler Pepo Pichler, in neuem Glanz.

Zu Gast in einem Schloss.

Auf einem Stahlstich von Valvasor aus dem Jahr 1688 ist es beschrieben: „Das Schloss Schmelzhoffen, insgemein St. Margarethen genannt, ligt im Lavant-Vierteil, unweit Wolfsperg, in schönem, ebenen Feld, mit gutem Baufelt und Wiesmaten, un einem großen Dresch-Tennen oder Stadel, darunter der Viehstall ist. Hat vor diesem denen Herren Weissen gehört; jetzt aber ist es deß Herrn Hans Balthasar Freyherrn von Kulmer.“ Und dieser Stich ist eben doch schon 320 Jahre alt, denn heute – seit 1992 - ist das Schloss Schmelzhofen in St. Margarethen „des Künstlers Pepo Pichler“, um es standesgemäß zu sagen. Gemeinsam mit seiner Frau führt Künstler Pepo Pichler durch sein Reich, das man nicht anders bezeichnen könnte.

Die Geschichte, die sich hinter diesen Mauern verbirgt, den Kunst- und Feinsinn, mit dem die Gemäuer renoviert wurden und werden, entführen in andere Welten. Beeindruckend auch, was die Besitzer über ihr Schloss herausgefunden haben. Halb Englisch und halb Deutsch führt das Paar gastfreundlich durch das Schloss Schmelzhofen, das erstmals im Jahr 1399 erwähnt wurde, als es Pflicht war, zu einem Besuch am Hof von Frankreich seinen Stammbaum mitzubringen, um Blaublütigkeit belegen und beweisen zu können. Dass der Kern dieses Schlosses aus dem 16. Jahrhundert stamme, lässt sich damit eindeutig widerlegen.
Weit älter sind die Gemäuer, die heute eindrucksvoll von ihrer bestimmt wechselvollen Vergangenheit erzählen. So muss Schloss Schmelzhofen einst aus zwei Gebäuden bestanden haben, die zur Renaissance-Zeit – darauf weisen bauliche Merkmale hin – zusammengebaut wurden. Die Dicke der Wände und Schießscharten, die jetzt nach innen zeigen, weisen darauf hin. „Es könnte ein Wasserschloss gewesen sein, es ist ja auch ein Bach in der Nähe“, so die Pichlers. Einer der Räume im oberen Geschoss verfügt über eine Holzkassettendecke, die etwa aus dem Jahr 1585 stammt. Pepo Pichler: „Die Epoche, in der solche Holzdecken gemacht worden sind, dauerte nur etwa 15 Jahre an.“ Die beiden Türme, die zu den beiden einstigen Gebäuden gehörten, wurden wohl irgendwann unnotwendig. Aus den Steinen eines abgetragenen Turmes soll der St. Margarethener Gasthof Stoff erbaut worden sein.

Der Name „Schmelzhofen“ leitet sich vermutlich von der Kupferschmelze her, die dort stand und zu der auch der außerhalb gelegene, heute nicht mehr erhaltene Kupferhammer gehörte. Ein Verdacht, den auch Pepo Pichler hegt: „Wir haben Schlacken im Garten gefunden. Aber niemand kann genau sagen, woher der Name kommt. Es ist mysteriös.“ Ja, auch dem Garten, der Schmelzhofen umgibt, haben die Pichlers zu neuem Glanz verholfen. Exoten aus Californien und Arizona sind hier verwurzelt. Dominant der Mammutbaum, der zwar nicht ganz so alt ist wie das Schloss, aber doch weise und mächtig über den Schlossgarten wacht.Die Besitzer einst und heute

Im 16. Jahrhundert werden Andreas und Anna Weiß von Schmelzhofen erwähnt, deren Tochter Anna-Christine den Johann-Andreas Kulmer von Rosenpichl heiratete. Enkel Georg Ferdinand Kulmer (gestorben 1706) verkaufte das Schloss. Nach mehrfachem Besitzerwechsel kaufte Sebastian Geinsberger Schmelzhofen, das fortan „Gut“ genannt wurde. Im Jahr 1932 erwarb Dr. Ernst Geinsberger das Schloss und vermachte es seiner Witwe Alma, dann der Tochter Maria Elisabeth Geinsberger. (Übrigens: Gertrud Sotlschegg, Großmutter der Historen-Schrifstellerin Gertrud Schmirger alias Gerhart Ellert, war eine gebürtige Geinsberger.) Pepo Pichler und seine Frau Anita haben das Schloss im Jahr 1992 gekauft und seither renoviert. Pichler: „Ich war zuerst nur an der Mühle als Atelier interessiert, und uns wurde vom Kauf abgeraten, aber wir hatten Zeit.“

Galerie vom Schloss Schmelzofen

Bilder vom Schloss Schmelzofen 1 / 4
Bilder vom Schloss Schmelzofen 2 / 4
Bilder vom Schloss Schmelzofen 3 / 4
Bilder vom Schloss Schmelzofen 4 / 4
NameAdresseLinks

Schloss Schmelzofen

Pepo Pichler
Tel.: 04352 / 62075

www.pepopichler.com

Buchtipp
Ein Schmelzhofener Schatz

Dienstbotenbuch Schloss Schmelzhofen

„Es ist ein alter Schatz, der es verdient hat, aufgearbeitet zu werden“: So beschreiben die beiden Familienforscher Elisabeth Hartmann und Dr. Michael Damböck das „Dienstbotenbuch des Gutes Schmelzhofen zu St. Margarethen“, das jetzt im Damböck Verlag erschienen ist. Das Buch enthält sowohl Originalseiten des Dienstbotenbuches, das Damböck vor Jahren in einem Linzer Antiquariat erstanden hat, als auch die Transkriptionen, sowie eine zusätzliche DVD. Rund 560 Namenseinträge von Personen, die 1829 bis 1885 auf Schmelzhofen beschäftigt waren, sind hier verzeichnet – vom Knecht bis zur Küchendirne. „Wir haben über ein Jahr lang daran gearbeitet. Das Buch ist für alle interessant, die Familienforschung im Lavanttal betreiben. Es sind auch einige Beschäftigte aus Südtirol und dem damaligen Österreich-Schlesien verzeichnet“, sagt Elisabeth Hartmann.Hartmann, Elisabeth und Damböck, Michael (Hrsg.): „Dienstbotenbuch des Gutes Schmelzhofen zu St. Margarethen.“ Das Buch ist direkt über den Verlag Dr. Michael Damböck, Markt 86, 3321 Ardagger, erhältlich.

Margot Hohl 2009 für die WZ

Bernd Krammer von Lovntol.at

★★★★★ von
Lovntol auf Facebook / YouTube