Schloss Waldenstein
Schloss Waldenstein im Lavanttal

Schauplatz der Geschichte: Schloss Waldenstein
„Dort wo Tirol an Salzburg grenzt“, das Kärntner Heimatlied, hat seine Wiege im Lavanttal. Genauer gesagt im Schloss Waldenstein. Ein Gedenkstein der Kärntner Landsmannschaft, der am 26. September 1954 in Waldenstein aufgestellt wurde, erinnert daran: „Auf Schloss Waldenstein wurde über Anregung seines damaligen Besitzers, des Wolfsberger Gewerken Joh. Mich. Offner im Jahr 1835 von Jos. v. Rainer zu Harbach das Kärntner Heimatlied: Dort wo Tirol an Salzburg grenzt ... komponiert. Die Kärntner Landsmannschaft“.
Johann Michael Offner (geboren am 25. 1. 1766) erwarb Schloss und Herrschaft Waldenstein im Jahr 1805. Die Dichtung des Textes stammt aus der Feder des Kärntners Johann Thaurer-Gallenstein (1779 – 1840), erschien bereits im Jahr 1822 in der „Carinthia“ Nr. 44. Im Jänner 1835 schließlich, 13 Jahre später, erhielt es seine Melodie, als sich auf Schloss Waldenstein eine Gästeschar des damaligen Schlossherrn einfand, worunter sich auch Komponist Josef Rainer-Harbach (1804 – 1870) aus Schloss Reideben befand – der von Offner gebeten wurde, ein Gedicht als Lied zu vertonen; Vorlagen hiezu würde er in der Schlossbibliothek ja reichlich finden. Rainer wählte jenes von Thaurer-Gallenstein. Die Vertonung fand sehr rasch Verbreitung in ganz Kärnten, wurde zum Volkslied, bis es im Jahre 1911 von der Kärntner Landsmannschaft zur Landeshymne erklärt wurde. Zur Zeit des Kärntner Abwehrkampfes und der darauf folgenden Volksabstimmung wurde das Lied für viele zu einem klingenden Symbol. 1930, zum zehnjährigen Abstimmungsjubiläum, kam nach einem Preisausschreiben die vierte Strophe hinzu: Agnes Millonig (1884 – 1962) hatte den ersten Preis gewonnen und ist damit die Urheberin der vierten Strophe des Kärntner Heimatliedes.
Zurück zu Schloss Waldenstein: Die einstige Burg entstand ursprünglich in romanischer Zeit, mehrere Zubauten stammen vor allem aus dem 14. und 16. Jahrhundert.
Seit einigen Jahren ist das Schloss nicht mehr begehbar. Das südseitig gelegene Tor war einst mit einer Zugbrücke versehen, über die man schließlich auch zum etwa 115 Quadratmeter großen Hof und zum Brunnen bis in den dreigeschossigen Osttrakt gelangte, der auch die damalige Schlosskapelle enthielt. Diese Kapelle war der mater dolorosa, der Madonna mit den sieben Schmerzen geweiht, mit barockem Turm und einer Zwiebelhaube. Zur Zeit der Reformation wurde hier evangelischer Gottesdienst gehalten und auch die Jugend in der neuen Lehre unterrichtet. An dergleichen Hofseite befand sich der Aufgang, ein Eingang und Portalsturz aus der Zeit um 1520, der später in Reideben zu finden ist. Er trägt das Wappen derer von Ungnad und der Thurn-Valsassina und einen frommen Spruch: „Im Aufsteen und Nidergeen suech und erken dich dankpar gegen deinem Got und er lediger volgt alles selligclich nah“. Gegenüber dem Eingangstor überspannte ein durch zwei Stockwerke reichender Bogen in einem schrägen Winkel die Nordwestecke des Hofes. Unter diesem begann die sich nach oben gewaltig verjüngende Freitreppe aus wuchtigen Steinplatten. Der große freie Raum im oberen Stockwerk wurde von einem in Nord-Südrichtung verlaufenden Gang überquert, auf dessen sechs hofseitig gelegenen Säulen ein Kreuzgewölbe ruhte. Die aus der Mauer tretenden Bögen ruhten auf figuralen, mit der Wand fast bündig verlaufenden Kragsteinen. Die Errichtung dieses Ganges und wohl auch des ganzen Traktes datiert aus dem Jahr 1545, da ein Kragstein, der 1924 unterhalb des Schlosses gefunden wurde und die gleichen Motive wie die anderen zeigt, diese Jahreszahl trägt.
Über eine Treppe gelangte man schließlich in die oberen Stockwerke. In einem am Bergfrit ostseits angebauten Trakt befanden sich die beiden Gefängnisse, eines davon die so genannte „Kornettkeuche“, die im 17. Jahrhundert zu trauriger Berühmtheit gelangte: Zu dieser Zeit soll laut Überlieferung ein sehr gestrenger und unfreundlicher Herr gelebt haben, der allen Leuten aus dem Wege ging, aber sein Weib über alle Maßen liebte und es mit Eifersuchtsszenen quälte. Im Jahre 1669 kam der Vetter der Schlossherrin, der Kornett Peter Eckhard von Peckern, nach Waldenstein zu Besuch, und bald glaubte der Waldensteiner zu beobachten, dass sein Weib dem freundlichen Kornett mehr zugetan war als ihm selbst. In die eine wilde Eifersucht ließ er den jungen Mann auf einer Jagd von Knechten überfallen und ins finstere Burgverlies werfen. Die besorgte Herrin erfuhr niemals den Aufenthalt ihres Vetters, der im Kerker jämmerlich verhungern musste. Als viele Jahre später zufällig etliche Menschen dieses Burgverlies betraten, fanden sie, an die Wand gelehnt, ein bleiches Gerippe, dem ein Finger fehlte. Darüber aber stand mit Blut geschrieben: „O Richter, richte recht! Denn du bist Herr und ich bin Knecht. Wie du wirst richten mich, so wird Gott einst richten dich!“ Noch immer kann man in der „Kornettenkeuche“ diesen anklagenden Vers lesen; weder Kalk noch Farbe vermögen ihn zu übertünchen. Soweit die Sage.
Zurück zu Schloss Waldenstein und seinen Verliesen: Zu ihnen gelangte man durch den Turm, dessen Mauer an dieser Stelle 270 Zentimeter stark war. Der Bergfrit hatte sieben Stockwerke, drei davon gewölbt, die vier übrigen mit Holzböden. Das Dach wurde seinerzeit als Provisorium errichtet und ist nicht stilrein. Da der Bergfrit früher nicht gedeckt war, hatten Witterungseinflüsse dem Mauerwerk bedeutenden Schaden zugefügt, der auch durch die Errichtung des Daches in seiner weiteren Ausdehnung nicht mehr aufzuhalten war. Erst die im Jahr 1924 eingezogenen Schleudern sicherten den Bau vorerst vor weiterem Verfall.
Auf verhältnismäßig engem Raum befinden sich im Waldensteiner Graben neben Schloss Waldenstein noch drei Burgruinen. Auf einer steilen Anhöhe an der Lavant stehen die Ruinen Twimberg (auch Zwingberg) und Pirkenstein, sozusagen eine Zwillingsburg, und im oberen Waldensteiner Graben die Ruine Schachtenstein. In der Mitte zwischen Twimberg und Schachtenstein steht die Feste Waldenstein, über die in alten Chroniken und Urbaren am meisten zu erfahren ist.
Zum Namen Waldenstein: dieser könnte auf den Namen des Vaters des bambergischen Bischofs Engelberg zurückzuführen sein, welcher Waldo lautete. Von Heinrich von Waldenstein wird vermutet, dass nicht er die Burg nach sich benannte, sondern umgekehrt seinen Namen von dem der Burg herleitete, die ein bambergisches Lehen war, welches dem Geschlecht der Ungnad verliehen worden war. Am ehesten dürfte der Name wohl aus den Grundworten „Wald“ und „Stein“ zusammengesetzt worden sein, weil sie auf einer von Wald umgebenen steinigen Anhöhe erbaut wurde.
Die Burg Waldenstein dürfte bereits im frühen 12. Jahrhundert erbaut worden sein, als das Hochstift Bamberg die Herrschaft über das Lavanttal übernahm. Die erste Erwähnung des Namens Waldenstein findet sich auf einer Urkunde vom 13. August 1255, einer Niederschrift des Herzogs Johann Ulrich, Sohn von Herzog Bernhard. Darin wird ein Heinrich von Waldenstein als Zeuge genannt.
Der Name derer von Ungnad, die beinahe 500 Jahre lang auf Waldenstein herrschten, scheint bereits im Jahre 1158 in einem bambergischen Ministeriale auf. Ihr erster Erfolg war die Vernichtung der Raubritterburg Schachtenstein durch Heinrich von Ungnad um das Jahr 1200. Im Jahr 1358 leisteten die Ungnads heftigen und erfolgreichen Widerstand gegen die Angriff der Auffensteiner. Auch die Einbrüche der Ungarn im 15. Jahrhundert, der Türken um 1471 und der Franzosen im Jahre 1805 konnten der starken Feste seinerzeit nichts anhaben. 1680 und nochmals 1715/16 litten die Untertanen der Herrschaft Waldenstein schwer unter der Pest, die aus der Steiermark eingeschleppt worden war. 30 Prozent der Bevölkerung fielen ihr zum Opfer.
Der Burgfried (Bezirk) Waldenstein wurde erstmals im Jahr 1464 urkundlich erwähnt. (Zum Burgfried Waldenstein gehörte das heute Gebiet von Waldenstein, Preitenegg und Teile von Kamp, seinerzeit „am Kampff“ genannt. Das Gebiet war wegen seiner völligen Abgeschlossenheit tatsächlich völliges kulturelles Neuland.)
Galerie vom Schloss Waldenstein
Waldenstein als Hauptsitz der Protestanten
Es war ein Trend der Zeit: Die Lehre Luthers begann sich um die Mitte des 16. Jahrhunderts auch in den Städten und Märkten des Lavanttals, insbesondere in Wolfsberg (durch den Minoriten-Pater Wolfgang Todt und den Vizedom Johann Friedrich Hoffmann, Freiherr zu Grünbüchel und Stechau, ebenso durch den Stadtrat und durch protestantische Gottesdienste der Bayerhofer zu Bayerhofen, die außerhalb des Stadtbereichs eine eigene Kirche zur „heiligen Dreifaltigkeit“ samt protestantischem Friedhof erbaut hatten), zu verbreiten. Die Schlösser der Herren von Pain und der Wüshof (Wiesenau) waren der Sitz des Prädicanten Georg Vischer. Die Ungnads, die seit 1442 den Eisenbergbau in Waldenstein betrieben, insbesondere Hans Ungnad von Sonnegg (oder Sonneck) bei Eberndorf (1520 – 1557), machten die Burg Waldenstein zu einem Mittelpunkt der Ausbreitung des lutherischen Glaubens.
Die katholischen Pfarrherren von Theißenegg und Preitenegg wurden vertrieben und in Waldenstein ein protestantischer Prediger eingesetzt. Die beiden zur Herrschaft gehörenden Pfarren hatten 20 Jahre lang keinen katholischen Seelsorger. Herr von Waldenstein war zur Reformationszeit Johannes III. von Ungnad, Freiherr zu Sonnegg, Landeshauptmann in (der) Steiermark und langjähriger Berater des Königs und Kaisers Ferdinand I. Sein Reformationswerk begann er mit einem eifrigen Briefwechsel mit Dr. Martin Luther.
Um nun die von Luther übersetzte Bibel verbreiten zu können, errichtete Ungnad in Waldenstein eine eigene Druckerei. Wie eifrig die Ungnads die Reformation förderten, bezeugt auch die Überlieferung, nach welcher eine Druckerei aus Urach in Württemberg nach Waldenstein gebracht worden sein soll, die der Herstellung von protestantischen Druckschriften diente. Diese Druckerei dürfte wohl die älteste auf Kärntner Boden gewesen sein; sie wurde später an verschiedenen Orten aufbewahrt, im Jahr 1797 von den einmarschierenden Franzosen erbeutet und nach Paris geschafft, wo sie noch gegenwärtig im Louvre zu finden ist.
In Waldenstein wurde die Bibel in verschiedenen Sprachen gedruckt. Die dazu nötigen Buchstaben, auch die kyrillischen, wurden entweder in Waldenstein gegossen oder ebenfalls aus Württemberg eingeführt. Da die Druckerei viel Geld erforderte, unterstützten die Churfürsten von Brandenburg und Sachsen sowie der Herzog von Württemberg den Ungnad mit namhaften Beträgen. Die in Waldenstein gedruckten Bücher wurden in Fässer verpackt und so verschickt: Sie wurden nach Lavamünd gebracht und von dort in die Drau gerollt. Das Wasser trug sie an ihre Bestimmungsorte, wo sie von den Eingeweihten wieder aus der Drau gefischt wurden. Ausgiebige Sendungen gingen nach Krain, wo der bekannte protestantische Prediger Truba für ihre Verbreitung sorgte.
Die Schlosskapelle von Waldenstein wurde der Treffpunkt der Lutherianer von weit und breit. Evangelische Priester hielten hier deutschen Gottesdienst und verkündeten das Evangelium nach der neuen Übersetzung in deutscher Sprache. In der Zeit seines reformatorischen Wirkens in Kärnten, etwa zwischen 1520 und 1557, ließ Ungnad im Waldensteiner Burghof vier in Stein gehauene Halbreliefs anbringen, welche Petrus mit dem Schlüssel, Paulus mit dem Schwert, Johannes mit dem Palmzweig und Jakobus mit dem Buch darstellten. Johannes III. von Ungnad starb am 27. Dezember 1564 in Winternitz bei Böhmen. Seine Leiche wurde in der Pfarrkirche Tübingen beigesetzt.
Aus dem Jahr 1581 stammt der Bischofsstein, ein protestantisches Denkmal, das ursprünglich auf der Bischofshöhe in der Nähe des Schlosses Wolfsberg stand und an zwei den Protestanten wohlgesinnte Bischöfe, Eyb und Zobel, sowie an den bambergischen Vizedom Hoffmann von Grienpüchl. Heute befindet er sich im Schloss Reideben, ein Duplikat steht frei zugänglich im Trattlpark in Wolfsberg.
Die Ungnads waren auch mit ihrem Eisenbergbau sehr erfolgreich: Die im eigenen Hammerwerk erzeugten Eisenwaren gingen nach Obersteier und Salzburg, über die Pack und über Lavamünd in die Steiermark, über Völkermarkt und Eisenkappel nach Krain. Als gegen Ende des 16. Jahrhunderts die Regierung ernstlich daran ging, die katholische Religionsübung wieder herzustellen und dazu auch Zwangsmittel gebrauchte, fanden die Protestanten im Schloss Waldenstein ein sicheres Versteck, wo auch eine Schule unterhalten wurde. Überdies befanden sich in Preitenegg und Theißenegg befanden sich lutherische Bethäuser. Im unteren Lavanttal waren es die Freiherren von Dietrichstein, die auf Schloss Rabenstein (heutige Ruine Rabenstein) protestantische Gottesdienste eingerichtet hatten. Auch die Freiherren von Eybiswald zu Thürn waren für die neue Lehre, ebenso die Freyberger zu Reideben. Ab 1690 spielte der Protestantismus im Lavanttal jedoch kaum mehr eine Rolle.
Nach dem Tod des letzten Ungnad auf Waldenstein, Simon Ungnad von Sonnegg starb 1607, wechselte Waldenstein mehrmals seinen Eigentümer.
Franciscus Graf von Hatzfeld, Bischof von Bamberg und Würzburg, übernahm im Jahr 1638 für das Hochstift Bamberg die Herrschaft Waldenstein. Gemeinsam mit Ursula Freifrau von Thannhausen geborener Hollenegg, erbaute er auch zu Ehren der Himmelfahrt Mariä die Kapuzinerkirche zu Wolfsberg in Kärnten. Waldenstein war 35 Jahre lang in direktem Besitz des Hochstiftes Bamberg, bis es 1805 von Johann Michael Offner, Wolfsberger Gewerke, erworben wurde.
Drei Pfarren zählten einst zur Vogtei Herrschaft Waldenstein und zum Patronat Bistum Lavant:
1. Die Pfarre St. Nikolaus in Preitenegg
Die Kirche von St. Nikolaus ist eine mittelalterliche Tochterpfarre von St. Marein. Nach einer Urkunde musste Otto Ungnad am 13. April 1288 dem Bischof Konrad von Lavant die Vogtei (Advocatia) über die Kirche „Praitenekk“ frei herausgeben. Dies besagt, dass die Inhaber der Vogtei vor 1288 wahrscheinlich die Ungnads waren, und dass zu diesem Zeitpunkt bereits eine Kirche in Preitenegg bestand. Zur Pfarre wurde es noch vor 1444/45. Dass bereits 1310 hier eine Pfarre bestand, ist durch keine Quelle bezeugt. Die heutige ist spätgotisch, im Kern romanisch. Unter Hans Ungnad war 20 Jahre lang kein katholischer Pfarrer in Preitenegg. Für 1548 ist ein Provisor bezeugt. Bei diesem Pfarramt befinden sich seit 1630 ordnungsgemäß geführte Tauf-, Trauungs- und Sterbematriken.
2. St. Johann von Nepomuk in Waldenstein
Die Kapelle wird 1499 als „der capellanus in Waldenstein alias im Graben“ erwähnt. Das Patronat und die Vogtei hatten die Herrschaft Waldenstein inne. In ihrer jetzigen Form wurde die Kirche 1752 durch den Reichsgrafen Franz Erwein von Schönborn erbaut. Bis 1854 wurde das Benefizium von der Pfarrgeistlichkeit zu Preitenegg mitbesorgt. Ein Stiftungsbrief für das Benefizium ist datiert mit 11. 5. 1756.
3. Die Pfarre St. Magdalena in Theißenegg
Die früheste Bezeichnung des Ortes stammt als „Teisenich“ aus dem Jahr 1288. Die Kirche, ursprünglich dem Heiligen Andreas geweiht, seit 1754 St. Magdalena, ist eine mittelalterliche Tochterpfarre von St. Marein. Das Gründungsjahr ist unbekannt. Die Pfarre bestand bereits 1464 (parrochiatis ecclesia S. Andreas am Teisseneck), der Kirchenheilige St. Andreas wird bezeugt im Jahre 1464, 1519, 1554 und 1616. Ab 1754 wird jedoch wiederholt St. Magdalena genannt. Heute noch umgibt eine starke Friedhofmauer die Kirche Theißenegg.
Das Bergwerk, Schmelz- und Hammerwerk Waldenstein
Über das Alter des Bergbaues in Waldenstein liegen keinerlei genaue Aufzeichnungen vor. Jedoch sind auf dem Plateau von Theißenegg zahlreiche Schlackenhalden anzutreffen, die an die primitive Verhüttung der Eisenerze in so genannten Stücköfen erinnern. Diese wurden auf Höhen errichtet, die dem Wind stark ausgesetzt waren. Schon in der Römerzeit war Waldenstein ein Zentrum der Eisenindustrie. Eine Urkunde von etwa 1359 bezeugt, dass schon damals im Waldensteiner Graben der erste wasserbetriebene Eisenhammer erbaut wurde. Vorher hatte man zum Schmieden des Eisens nur Handhämmer verwendet. Die Blasbälge der Schmelzöfen und Schmiedeessen wurden nur von Menschen oder von Pferden bedient.
Von 1817 bis 1832 hatte das Eisenwerk unter Johann Michael Offner seine Blütezeit. Das Personal bestand damals aus einem Schmelzmeister, zwei Ablassern, vier Stürzern, vier Erzpochern, einem Hutmann, 49 Knappen, zehn Hammerarbeitern und zehn Holzknechten. Im Jahre 1813 wurden ein neuer Streckhammer und das Direktionshaus erbaut. Im Jahr 1876 wurde der Hochofen ausgeblasen und der Bergbau im sehr ergiebigen „Wilmhelmsstollen“ in Vordertheißenegg (Hanselebauer) und im „Kochstollen“ (Amtmann) eingestellt. 1896 begann man mit der Gewinnung von Eisenglimmer-Erz, das man beim Bau des Pulverturm- und Mittelbaustollens Waldenstein angefahren hatte. Die meisten der Grubenfelder befanden sich am Theißenegger Berg, der deshalb laut Ludwig Joham auch als „Eisenegg“ bezeichnet werden könnte.
Quellen:
Joham, Ludwig: Schloss Waldenstein. Wolfsberg, 1960.
Schober, Eduard: Das Lavanttal. Kärntens Paradies. Kärntner Druckerei 1976.
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Margot Hohl