Penz Michael - Rennfahrer
Interviews mit Lavanttalern
Staatsmeister, Vize-Staatsmeister und aktuell gerade in Führung – das ist die stolze Bilanz des Wolfsberger Bergrennfahrers Michael Penz. Seit drei Jahren hat er sich dieser rasanten Sportart verschrieben – mit seinem Golf I GTI, Baujahr 1976.
Altes Eisen? Von wegen! Der Golf I aus der ersten Serie 1976 mit 1,6 Litern Hubraum, wie er so dasteht in schnittigem Lila, hat mit seinem Besitzer, Bergrennfahrer Michael Penz aus Wolfsberg, schon einiges geschafft. Vor drei Jahren erst hat Penz mit dem Bergrennsport für historische Automobile begonnen, und kann bereits auf einen Vizestaatsmeister (in seinem ersten Jahr 2008) und gar den Staatsmeister im Vorjahr verweisen. Und auch in dieser Saison, die von Ende April bis Mitte Oktober läuft, führt Michael Penz in der österreichischen Meisterschaft mit 28 Teilnehmern.
Wohlgemerkt: „Es sind keine Rallyes, sondern Michael PenzBergrennen. Hier geht es auf Asphalt den Berg hinauf, und das bis zu 20 Kilometer.“ Bei Bergrennen können außerdem auch Formel-Autos mitfahren, und die Rennen verlaufen über längere Distanzen.
Und wie wird man Bergrennfahrer? „Ich wollte immer Rallyes fahren, wie etwa die Lavanttal-Rallye, habe dann eine Freundin kennen gelernt, deren Vater das Rennen St. Urban – Simonhöhe veranstaltet“, erzählt Penz über die Anfänge. Und bedauert: „Es ist das letzte Rennen, das noch in Österreich gefahren wird. Die Anzahl der Rennen in Österreich wurde nach Unfällen stark eingedämmt.“
Stichwort Unfälle: Wie steht einer dazu, der bei jedem Rennen das letzte Risiko geht, ja gehen muss? – Penz: „Unfälle sind natürlich schlimm, aber als Fahrer hat man die Einstellung, dass ohnehin immer etwas passieren kann, du kannst heute spazieren gehen, umfallen, und es ist aus.“ Denn die Faszination am Bergrennsport ist für den eingefleischten VW-Fahrer („Ich bin infiziert von den Golfs“) „das Adrenalin, das dir die Geschwindigkeit gibt. Das Ziel ist natürlich immer der Sieg“, sagt der Staatsmeister Michael Penzeister 2009, der heuer auch in der FIA-Zone mitfährt. Diese umfasst Bergrennen in Zentraleuropa, also in Italien, Slowenien, der Slowakei, in Tschechien und Österreich, wie Penz erzählt – soeben zurückgekehrt von einem Bergrennen in der Slowakei, nachdem er mit einem Sieg seinem Ziel, FIA-Zonenmeister und österreichischer Staatsmeister zu werden, wieder ein großes Stück näher gekommen ist.
Das letzte Rennen 2010 wird in Cividale bei Udine ausgetragen. Dann dürfte – geht alles nach Plan und Wunsch – der einzige Bergrennfahrer unserer Region als Zonen- und Staatsmeister feststehen. Denn auf ein erstauntes „Wahnsinn“ beim Anblick von Action-Fotos antwortet Penz ungerührt: „Das ist ganz normal.“
Gut, dass er das so sieht.
Margot Hohl 2010 für die WZ