Hebalm
Das Ski- und Wanderparadies Hebalm
Die Hebalm liegt auf dem Höhenrücken der nördlichen Koralm. Dieses Gebirge ist ein nord-südlich verlaufender Höhenzug im Südosten der Alpen. Er hat keine ausgeprägten Gipfelprofile, sondern ruhige und sanft verlaufende Gebirgsformen. Die höchsten Erhebungen ragen nicht wesentlich über den Hauptkamm empor. Wegen seiner flachen Oberfläche wurde das Hebalmgebiet auch als Platte bezeichnet.
Die Hebalm war nie eine Verwaltungseinheit. Sie hat keine klar umschriebenen Grenzen. Das Gebiet ist ca. 13 km² groß. Im Norden liegen das Forstgut Hebalm, die Freiländer Alm und das Filzmoos, im Süden die beiden Stoffhütten mit der See Eben. Im Westen befindet sich das Schigebiet Hebalm, im Osten das Hebalmschutzhaus und das Schigebiet der Klug‑Schlepplifte.
Die Hebalm liegt in drei politischen Bezirken und vier Gemeinden:
- Im Bezirk Deutschlandsberg liegt die Hebalm in der Stadtgemeinde Deutschlandsberg. Der östliche Teil in der Katastralgemeinde Klosterwinkel und ein kleiner Teil im Südosten in der ehemaligen Gemeinde Osterwitz. Im Bezirk Deutschlandsberg liegen die Freiländer Alm und die Stocker Alm sowie das Hebalmschutzhaus mit den Klug-Schiliften.
- Der Bezirk Voitsberg umfasst den nordwestlichen Teil der Hebalm in den Gemeinden Hirschegg-Pack (Ortsteil Packwinkel) und Edelschrott (Ortsteil Modriach). Im Bezirk Voitsberg liegen die Hebalmkapelle, das Forsthaus Hebalm, die ehemalige Grandner Alm und das Schigebiet Hebalm.
- Der Bezirk Wolfsberg umfasst den westlichen Teil in Kärnten in der Gemeinde Preitenegg. Im Bezirk Wolfsberg liegen die westlichen Abhänge des Lubach-Kogels, des Kampele-Kogels und ein kleiner Teil im Westen der See Eben.
Der Höhenzug der Koralm biegt bei der Hebalm von Nordwesten kommend nach Süden ab. Richtung Nordosten, später nach Osten, verläuft ein Seitenkamm der Koralm vom Münzer Kogel über das Schrogen-Tor, den Reinischkogel und das Mothil-Tor/den Absetzwirt zum Rosenkogel Richtung Bad Gams und Stainz.
Auf dem Koralm-Hauptkamm verläuft die Landesgrenze zwischen Steiermark und Kärnten. Im Hebalmgebiet folgt diese Grenze dem Höhenzug vom Klement Kogel im Nordwesten über den Lubach-Kogel zum Kampele-Kogel und weiter zur See Eben im Süden.
Die Hebalm liegt im Südwesten des Landschaftsschutzgebietes Pack-Reinischkogel-Rosenkogel. Östlich der Freiländer Almhütte befindet sich das ehemalige Naturdenkmal Birkenkögerl.
Gebirgsübergang
Die Hebalm bietet einen Gebirgsübergang über die Koralm. Dieser Übergang wird von der Hebalmstraße genützt (steirische Landesstraße 606). Die Straßenverbindung vermittelt einen kurzen Weg aus dem Bezirk Deutschlandsberg zur Autobahnanschlussstelle Pack der Südautobahn A 2.
Die Strecke macht es möglich, dass auf der Kärntner Seite nicht über eine kurvenreiche steile Strecke bis ins Lavanttal gefahren werden muss, um die Autobahn zu erreichen: Das ist über die Hebalmstraße innerhalb weniger Minuten über die Packer Straße B 70 möglich. Die Strecke verläuft weitgehend in Wald und ist im Winter vor Schneeverwehungen und Stürmen geschützt. Die höchste Stelle des Straßenübergangs liegt bei 1420 m Seehöhe. Die Straße ist in den amtlichen Karten als wichtige Nebenverbindung markiert.
Der nächste Übergang über die Koralm nördlich ist die Pack, südlich die Weinebene. Bis ins 18. Jahrhundert zweigte bei der Hebalmkapelle eine Straße nach Südosten über die See Eben Richtung Wolfsberg in Kärnten ab.
Der Straßenübergang auf der Almhöhe ist seit ca. 1965 asphaltiert. Die Straße hatte früher die Nr. 180 und gehörte bis zum Ausbau in den 1960er Jahren zu den Herausforderungen damaliger Autofahrer. Sie hatte starke Steigungen, enge Kurven und Hofdurchfahren. Mit Tieren auf der Straße, fehlenden Banketten, aber auch händisch zu öffnenden/schließenden Tore an den Almgrenzen war zu rechnen.
Anbindung
Die Hebalm ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar. In den Wintermonaten werden die Schigebiete von Charterbussen aus Graz und Klagenfurt angefahren. Die nächste Tankstelle befindet sich an der Packer Straße im Ort Pack.
Mobilfunkempfang ist nicht in allen Bereichen möglich. Öffentliche Telefonsprechstellen gibt es im Gebiet nicht. Die nächsten Briefkästen befinden sich in St. Oswald in Freiland in der ehemaligen Gemeinde Kloster und in Preitenegg an der Packer Straße.
Meldestellen für Alpine Unfälle befinden sich beim Gasthof Rehbockhütte (Hebalmschutzhaus) und beim Schizentrum Hebalm. Das östliche Gebiet der Hebalm gehört zum Bereich der Ortsstelle Schwanberg, das Gebiet im Westen zur Ortsstelle Voitsberg des Österreichischen Bergrettungsdienstes. Diese Ortsstelle ist an Schiwochenenden mit zwei Stützpunkten im Schigebiet Hebalm vertreten.
Zentrum des Hebalmgebietes
Zentrum der Hebalm war bis in das beginnende 20. Jahrhundert das Gebiet um die Hebalmkapelle, das Forsthaus und den alten Hebalmstall (Haltstall). Dort trafen die Transportwege aus dem Lavanttal, von der Pack und aus der Weststeiermark zusammen, dort wurden die Hebalmkirtage abgehalten. Das Gebiet westlich davon, bei den Gastronomiebetrieben des Schigebietes Hebalm (ehemaliger Steinbauerwirt, Fichtenhof usw.) wurde noch nicht zur Hebalm gerechnet, sondern zur damaligen Gemeinde Pack, Ortsteil Packwinkel-Schattseite.
Mit dem Bau des Hebalmschutzhauses in den Jahren um 1930 verlagerte sich das Zentrum nach Osten. Die Kirtage wurden bei diesem Schutzhaus abgehalten, der alte Haltstall verfiel. Hebalmkapelle und Forsthaus, in deren Umgebung auch weniger Platz vorhanden war, gerieten abseits. Die Almwirtschaft verlagerte sich zur Freiländer Almhütte, bei der auch ein neuer großer Almstall erbaut wurde.
Mit der Errichtung des Schizentrums Hebalm des Malteserordens in den Jahren nach 1970 erhielt die Hebalm ein zweites Zentrum im Nordwesten. Dort liegt einer der Ausgangspunkte der Langlaufloipen, die das gesamte Hebalmgebiet durchziehen. Eine andere Einstiegsstelle befindet sich beim Forsthaus.
Seen auf der Hebalm
Auf der Hebalm liegen mehrere Seen. Sie sind bis auf einen künstlich angelegt.
- Der kleine See in der See-Eben ist der einzige natürlich entstandene See. Er ist ein Hochmoorkolk oder der letzte Rest eines früheren, später verlandeten, größeren Sees.
- Auf der Freiländer Alm südöstlich der Freiländer Almhütte befindet sich ein kleiner Stausee. In ihm wird das Wasser für das Elektrizitätswerk gesammelt, welches die Almhütte und ihre Nebengebäude mit Strom versorgt.
- Der See auf der Stocker Alm östlich unterhalb des Hebalmschutzhauses (Rehbockhütte) hat im Winter die Schneekanonen der Klug‑Lifte mit Wasser zu versorgen und ist auch Löschwasserteich für die Gebäude beim Hebalmschutzhaus.
- Der See westlich des Schigebietes Hebalm des Malteserordens ist ebenfalls für Schneekanonen und als Löschwasserteich angelegt. Er wird auch als Hebalmsee bezeichnet.
Dom des Waldes
Der Dom des Waldes ist eine Waldlichtung, die als Land‑Art‑Projekt ausgestaltet ist.
Die Anlage befindet sich in der Nähe des Schigebietes Hebalm. Es handelt sich nicht um ein Gebäude, sondern um einen besonders gestalteten bzw. unberührt gelassenen Bereich in einem Hochwald.
Der Grundriss des Mailänder Domes und seine Tore sind dort maßstabgetreu nachgebildet. In diesem Rahmen wird Raum für gesellschaftliche Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen und Hochzeiten, aber auch Ruheraum zur Besinnung angeboten. Die umgebende Natur soll unberührt bleiben. Das Projekt wird von der Gemeinde Pack in Zusammenarbeit mit den Künstlern Anne und Peter Knoll und dem Waldbetrieb des Malteser-Ritterordens getragen.
Schigebiete auf der Hebalm
Auf der Hebalm befinden sich zwei Schigebiete. Im Winter sind Langlaufloipen durch das Gebiet angelegt.
Schigebiet Hebalm des Malteserordens
Dieses Gebiet liegt im Nordwesten der Hebalm. Bereits 1971 hatte der Malteserorden einen Schilift, den „Fuchslift“ übernommen. Danach wurden mehrere neue Anlagen errichtet. Das Schigebiet wurde zuletzt mit fünf Schleppliften, einem Vierer-Sessellift und zwei Kinder-Übungspisten betrieben. Es liegt nicht in einem Almgebiet, sondern befindet sich im Bereich der ehemaligen Bauernhöfe Schriebl und Pöschl in der Gemeinde Hirschegg-Pack, Ortsteil Packwinkel-Schattseite auf 1050 bis 1400 m Seehöhe. Die Gastronomiebetriebe dieses Gebietes an der Hebalmstraße liegen im Bereich des ehemaligen Gasthofes „Steinbauerwirt“. Das Schigebiet wurde hauptsächlich von Tagesgästen des Gebiets von Klagenfurt bis Graz genützt, pro Wintersaison sind 100.000 Tagesgäste auf den Schipisten und 10.000 Tagesgäste auf den Langlaufloipen publiziert. Die geringen Schneefälle der Jahre vor 2015 ließen einen wirtschaftlichen Betrieb nicht mehr zu. Im April 2015 wurde das Ende des Schibetriebes bekanntgegeben. Es waren zuletzt nur 80 Betriebstage in der Saison möglich gewesen, notwendig wären weit über 100 Tage gewesen. Liftanlagen und andere technische Geräte sollten möglichst rasch verwertet werden, was eine Weiterführung des Schigebietes durch andere Betreiber unrealistisch erscheinen ließ.
Am 30. April 2015 scheiterte vorerst eine letzte Verhandlungsrunde. Nach Einigung über Kaufpreis und Miete bot die Interessensgemeinschaft zur Rettung der Hebalm einen sechsstelligen Betrag als Anzahlung. Der Malteserorden als Eigentümer der Lifte forderte die Bezahlung oder Besicherung bis am 6. Mai, legte jedoch keine Geschäftsunterlagen, keine Jahresbilanz vor. Weitere Verhandlungen führten jedoch zu einer Einigung: Der neue Betreiber kauft die technischen Anlagen und mietet das Gelände.
Name | Adresse | Links |
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Schigebiet Hebalmdes Malteserordens |
Pack 250 8583 Pack Tel.: 03146 / 8455 |
Klug-Lifte auf der Hebalm
Dieses Schigebiet liegt beim Hebalmschutzhaus (Rehbockhütte) und wird von der Familie Klug aus Rettenbach betrieben. Es verwendet einen Doppelschlepplift. An seinem oberen Ende steht eine kleine Hütte (Gipfl-Hitt'n) für kleine Speisen und Getränke zur Verfügung. Diese Liftanlage wurde 1968/69 errichtet. Ein Schlepplift, der sich ab 1970 auf dem Südhang des Blochriegels befand, wurde nach wenigen Jahren wieder ab- und parallel zum bestehenden Schlepplift aufgebaut. Die Schneise der Lifttrasse dieses Schilifts ist in der Vegetation noch zu sehen.
Name | Adresse | Links |
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Skigebiet Klug Lifte HebalmFreiländeralm |
Rettenbach 1a 8530 Kloster Tel.: 03469 / 258 |