Kneipp Kur in St. Andrä / Lavanttal

Der Kneippwanderweg in St. Andrä

Der Kneippwanderweg St. Andrä wurde im Jahr 2000 eröffnet und feiert 2015 bereits das 15-Jahr-Jubiläum. Auf dem Weg findet man alle fünf Säulen der Kneipplehre: Bewegung, Ernährung, Heilkräuter, Wasser und Lebensordnung. Der Weg umfasst eine Länge von rund 1 km und ist frei zugänglich. Das Zentrum bildet das Wassertretbecken neben der Nepomukkapelle in Blaiken, direkt am Lavantradweg R10. Ein Kleinod entlang des Kneippwanderweges bildet der Kräutergarten, welcher von den aktiven Kneipp-Mitgliedern besonders sorgfältig gepflegt wird. Der Kneipp aktiv Club St. Andrä wurde im Jahr 1965 gegründet und umfasst derzeit rund 400 Mitglieder. Der Kneippwanderweg ist für jedermann leicht begehbar und stellt eine Verbindung zwischen dem Stadtgebiet von St. Andrä und dem Ortsteil Blaiken dar. Besucht wird der Kneippwanderweg vor allem von Schülern, Kindergartenkindern, ganz besonders aber von Joggern, Radfahrern und Nordic Walkern, welche sich entlang des Lavantradweges tummeln.
Unser Tipp: Im Storchenschritt ein paar Mal durch das Wasser-Tretbecken gehen, danach auf der Wiese warmlaufen. Wasser von den Beinen nicht abtrocknen, sondern nur abstreifen.

Urlaub für den Körper

Die Zitronenmelisse duftet, wenn man sie zwischen den Handflächen reibt, als wäre man mitten in einem italienischen Zitronenhain. Aber es ist der grün wuchernde Kräutergarten, eine Station des Kneipp-Wanderweges, der über rund einen Kilometer durch die Blaiken in St. Andrä führt. Ob Italien oder der Kneipp-Parcours: Eine Art von Urlaub ist es allemal. Hier, gegenüber des Gasthauses Zarfl, bei dem wir gestartet sind, ist beinahe alles vertreten, was das Herz begehrt: Bärlauch, Lavendel, Hauswurz, Liebstöckel, Eisenkraut, Frauenmantel, Johanniskraut, Majoran und und und. Gleich daneben – die beiden Betonrohre liegen ganz beabsichtigt im Gras – ein „Fußgewölbetrainer“, ein paar Meter weiter kann man durch Steine laufen, und – zur anschließenden Entspannung, wie Versuchs-Kneipper feststellen werden – durch weiche Rindenmulch. Ein idyllisches Brückchen führt anschließend über das Wasser, man erhält einen herrlichen Blick auf das Panorama der Bischofsstadt. Nun führt der Weg zur und über die Lavantbrücke und Richtung Blaiken, zu den Kneipp-Stationen hinter der Nepomukkapelle.

Verlauf des Kneippweges

Hier finden wir auch das, was wir uns ursprünglich unter dem Kneippen vorgestellt haben: ein Wassertretbecken, in dem, wie die aufgestellte Tafel uns weist, wir im Storchenschritt eine Runde drehen – oder auch zwei. Das kalte Wasser darin ist an diesem warmen, frühsommerlichen Nachmittag eine willkommene Erfrischung, und das Gefühl, das sich später beim Warm- und Trockenlaufen auf der Wiese einstellt, das ist wohl Urlaub für den Körper. Der kann nahtlos weitergehen: Im Energietankzelt, bestehend aus Holzstangen oder –pfeilern, die im Kreis angeordnet nach oben hin zusammenstehen, kann meditiert werden. Von außen irgendwie an Winnetou erinnernd, lässt es sich „innen“ gut entspannen. Später statten wir der Kapelle zum Heiligen Johann von Nepomuk einen kleinen Besuch ab. Das tun wir auch beim Seestadtcafè, das direkt an unserer weiteren Route liegt und wo wir auch den Tipp bekommen, wie wir zur letzten Station, dem Armbad bei der „Tränk“ kommen. Wir folgen dem Weg durch die Blaiken, bis sich die Straße gabelt, und wählen den autofreien „Tränkweg“, gehen wieder Richtung Stadtkern.Infotafel zum kneippen So kommen wir zur „Tränk“, in der in grauen Vorzeiten das Vieh getränkt beziehungsweise die Wäsche gewaschen wurde. Jetzt kann auch hier gekneippt werden. Eisig kalt erscheint uns das Wasser hier, und doch müssen wir laut Vorgabe bis zu zwanzig Sekunden bis über den Ellbogen im Armbad bleiben. Eine echte Herausforderung. Das erfrischende Gefühl danach entschädigt für alles, und die Atemübungen, die uns auf der Tafel beschrieben werden, tun das ihre. Der Kneipp-Wanderweg ist hier zu Ende, aber wir haben uns fest vorgenommen: Unser Körper macht gleich mal wieder Urlaub, und mit ihm die Seele - wir kommen bald wieder.

Galerie der Kneipp Kur in St. Andrä

Rund ums Kneippen

Fünf natürliche Behandlungselemente zeichnen, so erklärt Veronika Schatte vom Kneipp-Verein St. Andrä, die Lehre nach Sebastian Kneipp aus: Wasser, Heilkräuter, Ernährung, Bewegung und Lebensordnung. Nach diesen Punkten sollen Kneipper leben. Dem österreichischen Kneippbund gehören derzeit rund 50.000 Mitglieder an. Der Verein in St. Andrä besteht seit 1965. Im Jahr 2000 wurde der Parcours vorgestellt, der über rund einen Kilometer durch die Blaiken führt. Die einzelnen Stationen sind mit ausführlichen Hinweis- und Erklärungstafeln ausgestattet. Besonders berühmt ist das Kneippen für die Wasseranwendungen, die auch zu Hause vorgenommen werden können. Besonders neugierig macht der Vorsatz der „Lebensordnung“: dies bedeutet ein Bestehen in allen Lebenslagen und ein Bewältigen aller Leistungsanforderungen mit dem Ziel, sich rundum wohl zu fühlen. Besonders wichtig ist dafür der Arbeits-Ruhe-Rhythmus und der Tag-Nacht-Rhythmus.

Anreise:
Autobahnabfahrt St. Andrä, Richtung Stadt St. Andrä. Vor der Stadtpfarrkirche Richtung Tränkweg zur Nepomukkapelle in Blaiken – über die Lavant – dann links in Richtung Kräutergarten und zur letzten Station „Gesunde Ernährung“ Gasthaus Zarfl in Blaiken.

Margot Hohl 2009 für die WZ