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Puch Ausstellung

Die Puch Ausstellung im Museum Lavanthaus

Das Museum im Lavanthaus freut sich mit der Eröffnung der Sonderausstellung "PuchWerke.... bist du moped!" am Donnerstag, 3. Mai 2012, um 19.00 Uhr im Museum im Lavanthaus besondere und perfekt restaurierte Raritäten der legendären Marke PUCH vorstellen zu können.
Die Puch Ausstelung im Lavanthaus mit Herr Heribert Bombek (rechts im Bild) und Herr Herbert Hinteregger
Die Puch Ausstelung im Lavanthaus mit Herr Heribert Bombek (rechts im Bild) und Herr Herbert Hinteregger

Über viele Jahrzehnte hinweg gehörten die Puch-Erzeugnisse gewiss auch im Lavanttal zu den wichtigsten und auch zahlenmäßig bedeutendsten Beförderungsmitteln, die insbesondere auch für viele Menschen den Weg zur und von der Arbeit gewährleisteten.

Eine Lavanttaler Sammlerfamilie, die Familie Krobath, hat sich seit vielen Jahren der Puch-Passion verschrieben und vermag auch - nach dem Urteil ausgewiesener "Puchianer" und Experten aus dem ehem. Werk in Graz - die Mopeds und Motorräder in perfekter Weise liebevoll und mit viel Sachkenntnis zu restaurieren. Ein früherer Produktionsleiter der Puchwerke unterstrich dies mit der Aussage: "Nach einer Krobath-Restaurierung sind die Mopeds und Motorräder in einem Zustand der Perfektion, den sie eigentlich bei der unmittelbaren Werkauslieferung einst nie erreicht haben."

Die Marke PUCH begleitet seit jeher das Faktum herausragender Entwicklungsqualität und Zuverlässigkeit, dies schon zu Zeiten der Monarchie als Firmengründer Johann Puch sich als genialer Entwickler und visionärer Vermarkter seiner Produkte erwies. Die gelungene Liaison aus technischer Innovation und Perfektion in Verbindung mit besonderem Geschick für das Unternehmertum und die Produktvermarktung bzw. den Vertrieb ermöglichten den PuchWerken bald eine marktbeherrschende Stellung. In den Dekaden vor der Schließung des Werkes und dem Verkauf der Marke Ende der achtziger Jahre wurden jene Hinweise von Kennern der Szene deutlicher, die davon sprachen, dass das kaufmännische Vermögen der Puchwerke mit der stets gegebenen und überragenden technische Qualität und Innovationskraft keine Gleichwertigkeit aufwies.

Der tausendste Besucher bei der Sonderausstellung "PuchWerke ...bist du moped!"

Nach kurzer Laufzeit konnte vor wenigen Tagen der tausendste Besucher der Sonderausstellung "PuchWerke ...bist du moped!" im Museum im Lavanthaus begrüßt werden. Die Präsentation der restaurierten Motorräder und Mopeds der Lavanttaler Sammlerfamilie Krobath aus Eitweg erweist sich als faszinierendes Thema und begeistert jung und alt.
Das Museumsteam freut sich insbesondere über viele Besucher/innen, die den Anlass "PuchWerke" auch gleich für einen erstmaligen Museumsbesuch nutzten. Die Besucher/innen zeigten sich von der modernen und unterhaltsamen Präsentation sehr angetan.

Der tausendste Besucher, Herr Heribert Bombek aus Wolfsberg, kam gemeinsam mit Herrn Herbert Hinteregger zur Ausstellung "PuchWerke". Sie wurden vom Museumsteam mit einem Präsent aus Lavanttaler Qualitätsprodukten überrascht.
Sie erwiesen sich als echte "Puchianer", denn Herr Bombek fuhr früher eine Puch DS 50 während Herr Hinteregger einen Puch-Roller besaß. Angesichts der Vielzahl der ausgestellten Werke konnte die legendäre Puchqualität ausführlich besprochen und diskutiert werden.

Familie Krobath – Sammeln aus Leidenschaft

Seit vielen Jahren restauriert die Familie Krobath Mopeds und Motorräder der historischen Marke „Puch“. Die Sammlerfamilie setzt sich zusammen aus den Brüdern Gebhard und Albert Krobath sowie Gebhards Söhnen Bernhard und Harald. Die aktuelle Sammlung besteht zurzeit aus rund 40 motorisierten Zweirädern, die nach und nach in hoch professioneller und liebevoller Arbeit restauriert wurden. Nicht hinzugerechnet sind in dieser Statistik die „Havarien“, die auf ihre Wiederherstellung noch warten.

Der Auslöser dieser Leidenschaft war eine VZ 50. Dieses erste Moped wurde von Harald Krobath für die tägliche Fahrt in die Arbeit verwendet. Bei der Restaurierungsarbeit dieses Modells kam der „Puch-Virus“ in der gesamten Familie Krobath zum Ausbruch, einer hatte den anderen damit angesteckt. Und so nahm die Geschichte ihren Lauf und die Anzahl an Mopeds stieg ständig an.

Die ersten Berührungspunkte mit der Marke „Puch“ lagen aber schon viel weiter zurück: In der Jugend fuhr Gebhard Krobath auf einer Puch 250 SG, Baujahr 1954. Die Leidenschaft für Puch hat ihn schon damals erfasst, nur dachte zu dieser Zeit niemand daran, dass die Erzeugnisse der Firma Puch später einmal als Sammlerstücke Bedeutung erlangen würden. Es war ganz normaler Alltag, mit einer Puch im Morgennebel und in der Abenddämmerung zur „Schicht“ zu fahren oder von der „Schicht“ zu kommen. Als nach und nach die komfortableren Autos im Anrollen waren, wurden die Mopeds häufig achtlos weggeworfen. Niemand dachte an das Ende der renommierten Puch-Werke und den damit verbundenen Umstand, dass deren Erzeugnisse nach gewisser Zeit neue Bedeutung als Sammlerstücke gewinnen würden.

Gebhard Krobath sammelt mit wahrer Leidenschaft und hätte er alle Motorräder gekauft, die man ihm im Laufe der letzten Jahre angeboten hatte, dann wäre sein Fuhrpark wohl mit rund 500 Puch-Motorrädern ausgestattet. Die älteste Maschine der Familie besitzt Sohn Bernhard Krobath - eine 250 T, Baujahr 1930.

Der Zeitaufwand für eine Komplett-Restaurierung eines Mopeds beträgt in etwa 100 Arbeitsstunden. In die Restaurierung eines Motorrades hat man schon bedeutend mehr Arbeit und Zeit zu investieren, diese umfasst nicht selten 160 bis 200 Stunden.

Der größte Aufwand liegt vor allem im Zerlegen, Reinigen, Reparieren und Lackieren der einzelnen Bestandteile. Sobald wieder mit dem Zusammenschrauben begonnen werden kann, umschreibt es der Restaurator als beginnendes Hochgefühl. Die nötigen Ersatzteile findet man in „Havarien“, aber auch auf Oldtimermärkten – in ganz Österreich und in Deutschland – ist man erfolgreich Suchender.

In Anbetracht des sehr großen Aufwandes, der mit dieser Leidenschaft verbunden ist, stellt man sich über kurz oder lang die Frage, worin denn genau das Interesse an dieser Tätigkeit besteht. Für Harald und seinen Vater Gebhard Krobath ist die Antwort eindeutig zu formulieren: Es gibt ihn nämlich – den magischen Moment!
Wenn man lange Zeit und viele Arbeitsstunden investiert hat, um eine „Havarie“ wieder zum Leben zu erwecken, dann wird der Augenblick, der gewisse Moment zur Sucht, in dem man eine Puch wieder zum ersten Mal anstartet - und sie dann tatsächlich anspringt. Die ganze Arbeit und der ganze „Dreck“ sind dann mit einem Schlag vergessen. Diese Erfolgserlebnisse und die dabei entstehende Freude sind der Motor für sich wiederholende Restaurierungsabenteuer. Das Beste dabei: Alle restaurierten Mopeds und Motorräder sind selbstverständlich fahrtauglich und werden auch regelmäßig zu Fahrten, auch gemeinsam mit der Familie, ausgeführt.
Auch wenn die Sammlung schon sehr groß ist, einige Stücke fehlen natürlich immer noch und die Sammlerfamilie Krobath hält weiterhin die Augen offen.

Johann Puch

Geboren im Jahre 1862 in Sakušak, heute Republik Slowenien, wuchs Johann Puch in ärmlichen Verhältnissen auf. Nach seiner Lehrzeit und den damals noch gebräuchlichen Wanderjahren arbeitete er in Radkersburg als Schlosser.

Zu dieser Zeit kam ein neues und für die damalige Epoche spektakuläres Sportgerät immer mehr in Mode: das Fahrrad. Diese neue Art der Mobilität wurde bestimmend für seine künftigen Herausforderungen als genialer Entwickler. Seine ersten Erfahrungen mit der Fahrradtechnik sammelte er in einer Reparaturwerkstätte sowie in einer Maschinenfabrik, die mit der Erzeugung von Fahrrädern begann. Schließlich machte er sich 1889 in Graz als Schlosser selbstständig.

Noch war er kein Fabrikant, sondern selbstständig als Fahrradreparateur tätig. Zielstrebig und angetrieben durch seine ersten Erfolge entschloss er sich nach kaum einem Jahr, Fahrräder nicht nur selbst zusammenzubauen und zu reparieren, sondern sie auch selbst zu entwickeln und zu produzieren. 1890 suchte er um den Gewerbeschein für das „freie Gewerbe der fabrikmäßigen Erzeugung von Fahrrädern“ in Graz an. Sein guter Ruf als Mechaniker übertrug sich auf sein Unternehmen und 1891 wurde der Gewerbebetrieb schon in eine Handelsgesellschaft umgewandelt: „Johann Puch & Comp.“

Puch erkannte visionär, dass Werbung ein unabdingbarer Erfolgsfaktor ist, um den Vertrieb seiner Erzeugnisse langfristig zu sichern, so konnte er bald auch Rennfahrer für seine Räder begeistern. Ein großer Erfolg war das Radrennen Wien-Berlin 1893, bei dem ein Puch-Fahrrad den dritten Platz belegen konnte. Puch zog in kürzester Zeit an allen Konkurrenten vorbei und wurde marktführend in Österreich.

Aber damit nicht genug – fast könnte man sagen, Johann Puch „erfand das Rad ein zweites Mal neu“. 1901 begann er, Einzylindermotoren zu bauen, mit denen er seine dafür verstärkten Fahrradrahmen ausstattete. Im selben Jahr wurde auch der Prototyp eines Automobils fertig entwickelt. Der Grundstein für die Motorzweirad-Serienfabrikation wurde im Jahre 1903 gelegt, als die Fabrikation der Motorräder mit einzylindrigem Motor und Riemenantrieb aufgenommen wurde. Die ersten fabrikmäßig erzeugten Automobile liefen fast parallel schon 1906 vom Band.

Wie schon bei der Erzeugung der Fahrräder setzte Puch auch bei den motorisierten Zweirädern auf den verstärkten Einsatz von Reklame. Bei Motorrad-Rennen belegten Puch-Motorräder wenige Jahre nach Beginn der Serienproduktion die vordersten Plätze. Mit Hilfe von Rennsiegen, wie etwa beim „Coupe Internationale“ 1906, stellten sich der große Durchbruch und vor allem ein weitreichender Bekanntheitsgrad seiner Firma ein.

Johann Puch verstarb im Jahre 1914 auf einer Geschäftsreise in Zagreb/Agram und wurde am Grazer Zentralfriedhof bestattet.

PuchWerke ...bist du moped! - Kärnten heute, 29.05.2012

PuchWerke ...bist du moped! - Kärnten heute, 29.05.2012

Die Puch Werke

Der geschäftliche Erfolg des Johann Puch begründet sich in seinen speziell konstruierten Fahrrädern, die unter der Marke „Styria“ vertrieben wurden und weit über die Grenzen der Donau-Monarchie hinaus bekannt waren. Puch gewann bald die marktbeherrschende Position in Österreich.

Die Fabrik wuchs stetig und im Jahre 1897 wurde die Firma in „Johann Puch & Comp., Styria-Fahrradwerke“ umgewandelt. Wohl aus gesundheitlichen Gründen verließ der Firmengründer Johann Puch sein Unternehmen, musste aber eine Konkurrenzklausel unterschreiben.

Der Pioniergeist Puchs veranlasste ihn, aber noch im selben Jahr, gemeinsam mit seinem ebenfalls aus der Firma ausgeschiedenen Werkmeister Anton Werner, ein neues Unternehmen zu gründen. Die „Grazer Fahrradwerke Anton Werner & Comp.“ stellten nun Fahrräder mit der Bezeichnung „Styria-Original“ her. Mit dem Auslaufen der Konkurrenzklausel übernahm Johann Puch den Betrieb unter dem Namen „Johann Puch – Erste Steiermärkische Fahrrad-Fabriks-Actien-Gesellschaft in Graz“.

Die Puchwerke, wie sich die Firma 1914 nannte, baute zu diesem Zeitpunkt neben Fahr- und Motorrädern bereits auch Sport- und Luxuswägen, Droschken, Omnibusse, Liefer- und Lastfahrzeuge, Kranken- und Rettungswagen und sogar Feuerwehrautos. Um diese große Palette an erfolgreichen Produkten weiterhin bestmöglich herstellen zu können, schlossen sich 1928 die Puchwerke mit der Österreichischen Daimler-Motoren AG zusammen. Eine weitere Fusion mit der Steyr-Werke AG führte im Oktober 1934 zur Steyr-Daimler-Puch-AG. Während des Zweiten Weltkriegs wurde in Graz das Werk Thondorf errichtet, der Konzern hatte sich fast ausschließlich mit der Produktion von Rüstungsgütern zu beschäftigen.

Nach dem zweiten Weltkrieg gestaltete sich der Neubeginn schwierig, doch schaffte es die Belegschaft von 300 Bediensteten bereits im Herbst 1945 wieder Fahrräder zu produzieren. Man wurde bald wieder ein wichtiger Produzent am Markt und die Puchwerke stellten ab 1946 wieder Motorräder und ab 1957 mit dem legendären Puch 500 auch wieder Autos her. 1964 waren 5000 Bedienstete in den Puchwerken beschäftigt und die Produkte wurden in rund 80 Staaten vertrieben. Ende der achtziger Jahre wurde die Produktion von Zweiradfahrzeugen stillgelegt und die Marke PUCH an den Piaggio-Konzern verkauft.

Bernd Krammer von Lovntol.at

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