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Pfarre Prebl

Pfarre Prebl im Lavanttal

Die Geschichte Gräberns und des Grafen Wilhelm von der Sann (Hl. Wilhelm). Sein Grabmal war Pilgerstätte in der Kirche von Gräbern.
Die Walfahrtskirche in Gräbern
Die Walfahrtskirche in Gräbern
NameAdresseLinks

Pfarre Prebl

Prebl 57
9461 Prebl
Tel.: 04353 / 350

www.kath-kirche-kaernten.at

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Ansprechpartner

  • Provisor Mag. Wlodzimierz Kuścik
  • Ständiger Diakon OStR Professor Mag. Anton Schönhart
  • PGR-Obmann Peter Fößl

Anbetung: 22. Dezember

Patrozinium der Pfarrkirche: Hl. Martin

Filialkirchen

  • Gräbern - Hll. Philipp und Jakob

Filialkirchen

  • Wegkapelle
  • Preblau - Maria Hilf

Gottesdienste

Sonntag: abwechselnd 8.00 Uhr oder 10.30 Uhr (jeden 3. Sonntag im Monat in Gräbern)
Freitag: 16.00 Uhr abwechselnd mit Gräbern (jeden 1. Freitag im Monat 8.30 Uhr) Im Sommer entfällt die Hl. Messe am Freitag

Filialkirche Gräbern - Die letzte Ruhe eines Pilgers?

Ein „vom Volk heilig Gesprochener“, Graf Wilhelm von der Sann, soll in Gräbern seine letzte Ruhestätte haben. Noch mehr, der Legende nach verdankt der Ort Gräbern seine Entstehung und seinen Namen einer Begebenheit, die sich im Jahr 1036 zugetragen haben soll. Das Grabmonument des Seligen war einst Ziel von Wallfahrern und Gläubigen, die um Gesundheit und Kindersegen baten.

Die Sonne blinzelt beständig durch die lichtgelben Blätter der drei Linden am Dorfplatz. Hier, im kleinen Dörfchen Gräbern, gehen die Uhren noch ein bisschen anders. Das mag wohl schon immer so gewesen sein. Immerhin: Glaubt man der Legende, wucherten dort, wo heute Kirche und Vorplatz thronen, einst Dornen und Gestrüpp. Und auch der Name „Gräbern“ leitet sich von (Wilhelms) Grab ab.

Aber alles der Reihe nach. Haben Sie schon einmal etwas vom „Heiligen Wilhelm“, Gemahl unserer Landesmutter Hemma von Gurk, gehört? Er, vom Volk sozusagen selig oder gar heilig gesprochen, soll in der Kirche Gräbern seine letzte Ruhestätte gefunden haben. Überhaupt soll diese Kirche in Gräbern, die den Heiligen Jakobus und Philippus geweiht ist, seinetwegen erbaut worden sein. Als Graf Wilhelm von Friesach und Zeltschach nach einem Rachefeldzug aufgrund der grausamen Ermordung seiner beiden Söhne das schlechte Gewissen rührte, machte er sich auf den Weg nach Rom. Auf der Heimreise seiner Pilgerfahrt wanderte er schließlich über die Saualpe wieder seiner Heimat zu.

Beim „Lenz in der Auen“, so wird überliefert, ereilte ihn nach den Anstrengungen der langen Fußwallfahrt jedoch der Tod. Nachdem ihn im Lavanttal niemand kannte, wurde er auf einen Wagen gelegt und sollte von zwei Ochsen nach Gottes Wille und Wegen gezogen werden. An der Stelle, an der die Tiere zum dritten Male Rast halten, sollte er begraben werden. Und diese dritte Raststelle war jene, wo heute das Gräberner Kirchlein steht. Denn inzwischen hatte man Wilhelm aufgrund eines Ringes erkannt, und seine Gemahlin ließ an seiner Grabstätte eine Kirche erbauen.

Die Kunde vom „Heiligen Wilhelm“ verbreitete sich, der Ort wurde zum Ziel zahlreicher Wallfahrer. Kranke Kinder von Nah und Fern wurden noch im 20. Jahrhundert in die Grabnische des „Heiligen“ gelegt und dort einige Zeit liegen gelassen. Auch Erwachsene – Frauen wie Männer – steckten ihre Köpfe in die kreisförmige Höhlung des heute kunstvoll bemalten Grabmonuments in der Gräberner Kirche, um vor allem Gesundheit und Kindersegen zu erflehen. Ziel von Wallfahrten ist Gräbern dieser Tage zwar nicht mehr, doch die Legende des Wilhelm von Friesach ist den Einheimischen heute noch wohl bekannt, wie auch die Gräberner Mesnerin, Maria Ragger (77) weiß: „Das weiß man schon noch. Wo genau aber Wilhelm begraben ist, lässt sich nicht mehr sagen. In unserer Kirche gibt es zwei Bildnisse des Wilhelm, eine Statue und ein Altarbild. Er wird immer als Pilger dargestellt.“ – Also mit Mönchskutte, Buch und Pilgerstab. So wie man ihn sich eben vorgestellt hat, wie er über die Saualpe wieder in seine Heimat wandern wollte und schließlich in Gräbern seine letzte Ruhe fand.

Sein Grabmal, das von einem kleinen geschmiedeten Zaun umgeben ist, erinnert an diesen vom Volk heilig gesprochenen Mann. Die beiden Löcher, in die man einst in tiefem Glauben seinen Kopf steckte, um Heil und Segen zu erbeten, gibt es immer noch, und auch einige schmiedeeiserne Votivgaben – Hände und Beine – liegen heute noch in der Nische. Obenauf eine Statue, die den seligen Wilhelm darstellt. So zeigt sich das Gedenken an den Gemahl unserer Landespatronin.

Heilige Messen werden im Gräberner Kirchlein noch jeden Mittwoch und jeden dritten Sonntag im Monat gefeiert, sowie am Dreinagelfreitag, dem zweiten Freitag nach Ostern. „Die Messen bei uns sind immer noch ganz gut besucht“, freut sich die Mesnerin, die sich erinnert, als Kind noch zu Fuß zum Läuten gegangen zu sein. „Da sind wir immer ein bisschen zu spät gekommen.“ Heute geht das automatisch. Doch das Idyll und die mächtigen Linden, die die Heilige Hemma der Legende nach aus Liebe zu ihrem verstorbenen Ehemann vor der Kirche hat pflanzen lassen, die sind diesem Ort geblieben.

Galerie der Pfarre Prebl

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Historisches

Entgegen der überlieferten Legende, soll Graf Wilhelm (gestorben 1036) vom abgesetzten Herzog Adalbero eigenhändig getötet worden sein. Das Leben des historischen Wilhelm von der Sann, von Friesach und von Zeltschach, Wilhelm II. oder Wilhelm IV. dürfte von Höhen und Tiefen geprägt gewesen sein. Wilhelm war Sohn des gleichnamigen Grafen von Friesach und Markgrafen von Kärnten. Nach mehreren äußerst großzügigen kaiserlichen Gebietsschenkungen wird er später auch als Vogt des Salzburger Erzbischofs Dietmar II. erwähnt. Die beiden gemeinsamen Söhne mit Hemma von Gurk, Wilhelm und Hartwig, sind früh gestorben. Hemma hat sowohl ihre Söhne als auch ihren Mann um einige Jahre überlebt.

Margot Hohl 2008 für die WZ

Bernd Krammer von Lovntol.at

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