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Gemeindewappen

Die Gemeindewappen im Lavanttal

Was bedeuten eigentlich die verschiedenen Wappen und Symbole der Gemeinden?
Was steckt hinter der Bedeutung der Gemeindewappen im Lavanttal?
Was steckt hinter der Bedeutung der Gemeindewappen im Lavanttal?

Jede Gemeinde des Lavanttals trägt stolz ihr Wappen. Doch was bedeuten eigentlich die verschiedenen Gestaltungen? Und wie sahen die erloschenen Wappen der eingemeindeten Gebieten aus?

Das Wolfsberger Wappen

Wappen von WolfsbergSeit 1295 ist die Wappenführung für Wolfsberg belegt. Die Wappenbescheinigungs- und Fahnenverleihungsurkunde datiert vom 12. August 1969, die Neuverleihung vom 28. Juni 1973. Als Vorort der bambergischen Herrschaften in Kärnten durfte Wolfsberg seit 1295 das Wappen des Hochstiftes – einen mit einem Schrägrechtsfaden belegten steigenden Löwen – führen. Noch im Mittelalter wandelte sich das Wappentier, wohl in Anlehnung an den Ortsnamen – in einen Wolf, bereits in den Tinkturen Gold-Schwarz. Später wurde sogar noch ein grüner Berg – im Sinne eines redenden Wappens – hinzugefügt, der noch 1968 von der Stadtgemeinde im Briefkopf geführt wurde.

Im goldenen Dreiecksschild ein rot bezungter, steigender schwarzer Wolf (mit Löwenzagel), von einem silbernen Schrägrechtsfaden überlegt. (Fahne: Gelb-Schwarz mit eingearbeitetem Wappen)

Die Wappen der eingemeindeten Ortschaften

St. Margarethen im Lav.

Wappen von St. MargarethenDie Wappenverleihungsurkunde datiert vom 20. Oktober 1955, das Wappen erlosch mit der Eingemeindung am 1. Jänner 1973. Das Wappen symbolisiert den Hochofen, auf dem das Gezähe (Schlägel und Eisen) liegt und aus dem ein kugelförmig belaubter Baum hervorwächst, den Wandel der örtlichen Wirtschaft vom Bergbau und Montanwesen zum Obstbau, während das Grün den fruchtbaren Boden verkörpert. Es widerspiegelt als eines der ersten nach 1945 verliehenen Kommunalwappen noch den Grundgedanken der Landesheraldik der Zwischenkriegszeit, in die Motivik oder den Schildhintergrund die Landesfarben (hier seitenverkehrt) miteinzubeziehen.

In einem von Silber, Rot und Gold gespaltenen, mit einem grünen Schildesfuße versehenen Schilde erhebt sich aus dem Fußrande ein aus braunen Quadersteinen errichteter viereckiger Hochofen, von dem außer der Vorderkante auch die beiden Seitenkanten zu sehen sind. Auf dem Hochofen wächst zwischen zwei gekreuzt liegenden schwarzen Hämmern ein kugelförmig belaubter Baum empor.

St. Michael im Lav.

Wappen von St. MargarethenDie Wappen- und Fahnenverleihungsurkunde datiert vom 19. Jänner 1970, das Wappen erlosch mit der Vereinigung mit der Stadtgemeinde Wolfsberg am 1. Jänner 1973. Das Landesarchiv empfahl als Wappenmotiv das Siegel des Otto von Weißenegg, des vermutlichen Erbauers der Burg in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, das an einer Urkunde vom 14. Juni 1283 erhalten ist. Die Gemeinde reklamierte zusätzlich die Abbildung eines Turmes, welcher in Formen des 13. Jahrhunderts und in farblicher Abstimmung dem silbernen Pfahl angepasst wurde. Somit brachte das Gemeindewappen dem Siegelbild des Erbauers und dem stilisierten Turmmotiv einen doppelten Symbolbezug zum Turm von St. Michael, dem heutigen Kloster Himmelau, zum Ausdruck.

Im roten Schild ein silberner Pfahl, mit einem roten Zinnenturm belegt.

St. Stefan im Lav.

Wappen von St. StefanDie Wappen- und Fahnenverleihungsurkunde datiert vom 14. November 1960. Erloschen am 1. Jänner 1973 durch die Eingemeindung in die Stadtgemeinde Wolfsberg. Das Wappen steht im Zeichen der lokalen Wirtschaftsgeschichte: Die obere gespaltene Schildhälfte nimmt auf den Braunkohlenabbau Bezug – Schwarz und Grün sind die traditionellen Bergbaufarben, welche durch das Gezähe (Hammer und Schlägel) noch verstärkt werden. Die untere Schildhälfte mit dem Ährenmuster in verwechselten Farben spielt auf die Fruchtbarkeit des Lavanttaler Bodens an, wird aber auch durch die Bergbaufarben hinterlegt. Das schrägrechte Schwert erinnert an das vom 13. Jahrhundert bis 1848 bestehende Landgericht Hartneidstein, das einen großen Sprengel im Lavanttal umfasste. Die silberne Henne mit dem Förderkübel im Schnabel geht auf eine lokale Sage zurück, wonach vor langer Zeit mit dem Silberabbau beschäftigte Knappen wegen frevelhafter Taten aus Übermut verwünscht wurden: Statt Silber werde nur mehr eine eiserne Henne im Berg sitzen. Erst wenn sie alle Körner aus einem Förderkübel gefressen habe, werde man wieder Silber finden. Eine hölzerne Henne aus der Pfarrkirche St. Stefan soll noch in Verwahrung sein.

Gevierter Schild, oben vorn schwarz, hinten in Grün ein schwarzes Bergbauzeichen, unten vorn grün mit einem schwarzen, hinten schwarz mit einem grünen Ährenmuster bedeckt, das aus je zwei senkrecht nach oben gerichteten Ähren und inmitten einer senkrecht nach unten gerichteten zusammenhängend gebildet ist. Der Schild ist überlegt von einem schrägrechts gerichteten silbernen Schwert, dieses von einer silbernen Henne, die einen kleinen silbernen Förderkübel im Schnabel trägt und ihren linken Flügel eingeschlagen hat.

Das Wappen von St. Andrä im Lavanttal

Wappen von St. Andrä / Lav.Der Stadtpatron in Blau Das St. Andräer Gemeindewappen, wie man es heute kennt, wurde im Rahmen einer Neuverleihung am 12. September 1973 amtlich. Davor, auch noch bei Verleihung der Wappenbescheinigungs- und Fahnenverleihungsurkunde am 29. Mai 1970, sah es noch bedeutend anders aus. Eine Urkunde vom 24. August 1538 erwähnt erstmals ein Stadtsiegel, das aber erst an Urkunden seit dem 10. April 1560 erhalten ist und formenmäßig auch erst dieser Zeit entstammt. Als Motiv der stehende bärtige Stadtpatron mit Andreaskreuz und Buch. Merian bildet 1649 als Stadtwappen nur den schräglinken Bindenschild ab, welcher offensichtlich die hintere Hälfte des Lavanter Bistumswappens – selbst eine Minderung des erzbischöflichen Wappens – abwandelte. Erst im 17. Jahrhundert kam der aus dem schräglinken Bindenschild wachsende Stadtpatron auf. Wegen seiner Interpretation als Schildhalter zeigen die repräsentativen Darstellungen seit dem Barock bis 1970 als Stadtwappen im Regelfall nur den wenig signifikanten Blindenschild. Bei der Neuverleihung wurde der Apostel Andreas mit seinem unverwechselbaren Attribut, dem Schrägbalkenkreuz („Andreaskreuz“), als Namens- und Stadtpatron der Stadtgemeinde wieder ins Wappen übernommen.

Im Blau ein bärtiger Heiliger (St. Andreas) mit grauen Haaren und goldenem Heiligenschein, weißem (silbernem) Hemd und grünem Gewand, ein braunes Andreaskreuz in der Linken und ein blaues Buch in der vor sich abgewinkelten Rechten, aus einem roten Schild mit weißem (silbernen) Schräglinksbalken wachsend.

Das Wappen von Lavamünd

Wappen von LavamündVom grünen Stimmzettel Das Wappen der Marktgemeinde Lavamünd zeugt von der Bedeutung einer Grenzgemeinde. Auch Ettendorf und das benachbarte, heute slowenische Unterdrauburg führten als eigenständige, österreichische Gemeinden einst eigene Wappen. Lavamünd: Eine Wappenführung der Marktgemeinde Lavamünd ist seit dem 17. Jahrhundert nachgewiesen. Die Wappen- und Fahnenverleihungsurkunde datiert vom 1. März 1963. Das heutige Lavamünder Wappen zeigt eine stilisierte Darstellung der Volksabstimmung: Die Wahlurne in verwechselten Farben mit dem grünen Stimmzettel (als Bekenntnis für Österreich, während der Stimmzettel für Jugoslawien weiß war) soll daran erinnern, dass Lavamünd bei diesem für die Landeseinheit Kärntens bedeutenden demokratischen Akt am 10. Oktober 1920 nach Pustritz mit 96,9 Prozent das beste Ergebnis für Österreich erbrachte. Die silbernen Wellenlinien auf blauem Grund stehen für die Flüsse Lavant und Drau.

Ein durch eine silberne Linie geteilter Schild, dessen unteres blaues Feld durch zwei silberne Wellenlinien geteilt ist. In dem oberen, von Gold und Blau gespaltenen Feld eine auf der Teilungslinie ruhende, aus der Spaltenlinie wachsende Urne in gewechselten Farben, aus der der obere Teil eines schräg gestellten grünen Stimmzettels herausragt.

Das erloschene Wappen von Lavamünd

Das alte Wappen von LavaündEs galt seit dem 17. Jahrhundert bis zum 1. März 1963. Das ehemalige Wappen von Lavamünd zeigt die drastische, der frühen Neuzeit bzw. dem Barock entgegenkommende Darstellung des abgeschlagenen Hauptes auf einer Schüssel. Johannes der Täufer wurde von König Herodes Antipas, nachdem er das lasterhafte Leben am Hofe in seinen Predigten gegeißelt hatte, eingekerkert. Seine Gattin Herodia überredete ihre Tochter Salome, von Herodes seine Enthauptung zu fordern, was dieser nach deren legendärem Tanz durchführen ließ. Johannesschüsseln waren seit der Spätgotik ein beliebtes kirchliches Ausstattungsstück. Seit dem 19. Jahrhundert sind aber derart drastische Wappenmotive zunehmend aus der Mode gekommen. In Lavamünd hat der Gemeinderat deshalb 1959 ein neues Wappen beantragt.

In blauem Grund auf goldenem Teller in rotem Blute liegend das Haupt des Johannes, besteckt mit sechs grünen Zacken.

Wappen der eingemeindeten Kommune Ettendorf

Das Wappen von EttendorfVom 17. März 1969 bis 1. Jänner 1973 (durch Vereinigung mit Lavamünd) galt die Wappen- und Fahnenverleihungsurkunde für Ettendorf. Die Gemeinde führte schon zu Beginn der 1920er einen Markuslöwen im Siegel und vermeinte, er gehe auf di einest zu St. Vinzenz im Gemeindegebiet bestandene Glasbläserei zurück, deren Arbeiter aus Venedig gekommen sein sollen. Tatsächlich ist die Pfarrkirche Ettendorf dem Evangelisten, Märtyrer und Bischof Markus geweiht, dessen Symbol sich seit dem Hochmittelalter der Flügellöwe mit dem aufgeschlagenen Buch (dem zweiten Evangelium der Bibel) durchgesetzt hat. Der Markuslöwe ist schließlich das Wappentier der Stadt Venedig. In der Ettendorfer Wappenurkunde von 1969 wurde der bislang verwendete, unheraldische grüne Balken im blauen Schild durch einen solchen aus Gold ersetzt.

In Blau auf einem waagrechten goldenen Balken ein goldener Flügellöwe mit einem aufgeschlagenen goldenen Buch zwischen den Vorderpranken (Markuslöwe).

Das Wappen von St. Paul im Lavanttal

Wappen von St. PaulTradition seit 1665 Schwarz, Silber und Rot sind die Farben des Gemeindewappens der Marktgemeinde St. Paul. Die WZ zeigt auch das damalige Wappen der eingemeindeten Kommune Granitztal. Wappen von St. Paul: Eine Siegelführung der heutigen Marktgemeinde St. Paul ist seit 1665 nachgewiesen. Die Wappenbescheinigungs- und Verleihungsurkunde datiert vom 22. Oktober 1973. Im Stiftsarchiv St. Paul ist für den 1. Oktober 1665 erstmals ein Marktsiegel mit dem heutigen Gemeindewappen überliefert, das vermutlich unter Abt Philipp Rottenhäusler (1661-1677) verliehen wurde. Das aus Heroldstücken zusammengefügte Motiv ist für die Zeit eher untypisch. Seine Tinkturen lassen sich aus einem im Gemeindeamt erhaltenen Siegelstock erschließen, dessen Abdruck erstmals auf einem Akt vom 14. Jänner 1769 erhalten ist. 1905 gab die Marktgemeinde ein neues Siegel mit einem Oberwappen in Form einer vielteiligen Mauerkrone in Auftrag, das bei der Bescheinigung 1973 jedoch nicht übernommen wurde.

Geteilter Schild: vorne in Schwarz drei Reihen silberner Keile, hinten in Rot drei silberne Balken.

Wappen von Granitztal

Die Wappen- und Fahnenverleihungsurkunde datiert vom 8. Jänner 1969. Vier Jahre später, am 1. Jänner 1973, ist sie durch die Vereinigung der Gemeinde Granitztal mit der Marktgemeinde St. Paul erloschen. Bereits die ältesten Siegel der seit 1105 urkundlich bezeugten Herren von Kollnitz zeigen einen Ast mit drei Lindenblättern. Wie das Wappen des Leonhard von Kollnitz zeigt, wurde es später gebessert und dabei das Stammwappen seitengewendet. Als Tinkturen sind Silber bzw. Weiß und Rot überliefert. Als Vorbild für das Gemeindewappen wurde schließlich das Siegel Ulrichs von der genannten Urkunde des Jahres 1250 ausgewählt, die Motivwahl der Kollnitzer bleibt jedoch ungeklärt. In Rot ein aufrecht stehender silberner Ast, auf dessen rechter Seite drei silberne Lindenblätter hängen.

Das Wappen von Bad St. Leonhard

Wappen von Bad St. Leonhard / Lav.Der Abt in Gold Das Gemeindewappen der Stadt Bad St. Leonhard unter der Lupe. Seit dem frühen 14. Jahrhundert ist die Siegelführung für das heutige Bad St. Leonhard wahrscheinlich, seit 1391 überliefert. Die Wappenbescheinigungs- und Verleihungsurkunde datiert vom 29. April 1970, die Neuverleihung per Bescheid vom 5. Juni 1973. Die Wappenmotive der Gemeinde Bad St. Leonhard sind einfach deutbar: Dem heiligen Leonhard ist die Leonhardikirche, ein Hauptwerk der Kärntner Hochgotik, geweiht. Der Heilige wird häufig mit Abtstab und Benediktsregel dargestellt. Weil durch sein Gebet Fesseln zerbarsten, wird er als Patron der Gefangenen verehrt und oft mit Kette dargestellt, die auch die Leonhardikirche umzieht. Der Wappenschild ist wie die Tinkturen in Gold-Schwarz eine Anspielung auf das Hochstift Bamberg als Stadt- und Territorialherr im Oberen Lavanttal bis 1759.

In Gold der Benediktinerabt St. Leonhard mit Kranztonsur und schwarzem Habit, den silbernen Abtstab in der Rechten, ein blaues Buch mit Goldschnitt in der Linken, eine schwarze Kette mit gebrochenem Endglied über den rechten Arm gehängt, aus einem goldenen Schild wachsend, der einen aufgerichteten schwarzen, rotbezungten und –bewehrten Löwen von einem silbernen Schrägrechtsfaden überlegt zeigt.

Das Wappen von Reichenfels

Wappen von ReichenfelsDie Marktgemeinde Reichenfels ist die nördlichste Gemeinde des Lavanttales und grenzt im Norden an die Steiermark. Sie hat ihren ländlichen Charakter bis heute bewahren können, wobei die wichtigste Rolle die Forstwirtschaft spielt. Vom 11. Jahrhundert bis 1759 gehörte das Gemeindegebiet zum Herrschaftsbereich des Hochstifts Bamberg; 1958 wurde Reichenfels die Ortsgemeinde St. Peter angeschlossen. Obwohl der Ort bereits im Laufe des 15. Jahrhunderts Marktrechte erlangte, hat erst Bischof Georg von Bamberg mit Urkunde vom 24. März 1557 Richter, Rat und Gemeinde von Reichenfels auf deren Bitte das Recht gewährt, bürgerliche Kontrakte über Kaufshandlungen von Realitäten und Geburtsurkunden mit einem eigenen Marktsiegel zu unterfertigen. Dabei handelte es sich jedoch um keine förmliche Wappenverleihungsurkunde wie etwa für Spittal zwei Jahre zuvor (1555). Die Darstellung des ganzfigurigen Pfarrpatrons, des Apostels und Märtyrers Jakobus des Älteren († zu Ostern 43 in Jerusalem), in Pilgertracht mit einem bzw. zwei Wappenschilden (Reichenfels und Hochstift Bamberg) war dem Aufbau des Wappens der benachbarten Stadt St. Leonhard vergleichbar. Bei der Neuverleihung 1971 ist über Empfehlung des Landesarchivs im Gegensatz zu St. Andrä, wo der Stadtname die Übernahme des Kirchenpatrons erst nahelegte, davon nur der redende Binnenschild übernommen worden. Er zeigt in der heraldisch nicht ganz eindeutigen Tingierung naturfarben altkristallin – wofür in der offiziellen Darstellung ein grauer Farbton nach Art des Glimmerschiefers ausgewählt wurde – redend einen Felsen (= den reichen Fels) mit den beiden silbernen Jakobsmuscheln, die somit auch im reduzierten Wappen einen Hinweis auf den Apostel, Pilger und Marktpatron bringen. Für die Fahne wurden ohne eigene lokale Überlieferung die Tinkturen des Schildhintergrundes und der Jakobsmuscheln herangezogen.

Im blauen Schild ein naturfarbener altkristalliner Fels, dessen Gipfel von je einer silbernen Jakobsmuschel rechts und links beseitet ist.

Das Wappen von Frantschach / St. Gertraud

Wappen von Frantschach / St. GertraudDie Marktgemeinde Frantschach-St. Gertraud liegt im Oberen Lavanttal und umfasst großteils das Gebiet linksseitig der hier tief ins Gelände eingeschnittenen Lavant bis zum Hauptkamm der Koralpe. Das Obere Lavanttal war seit dem frühen 11. Jahrhundert Herrschaftsbereich des Hochstiftes Bamberg; das heutige Gemeindegebiet lag aufgeteilt im Stadtgericht Wolfsberg und Landgericht Hartneidstein. 1850 konstituierten sich zunächst die drei Gemeinden Wölch, Gösel und Kamp, von denen die beiden ersteren 1954 zur neuen Gemeinde Frantschach- St. Gertraud vereinigt und 1963 um Kamp erweitert wurden. 1973 wurde die Gemeinde der Stadtgemeinde Wolfsberg einverleibt, konnte sich jedoch nach einer Volksbefragung 1991 (mit nur 50,6 Prozent Zustimmung aller Stimmberechtigten) gegen den hinhaltenden Widerstand Wolfsbergs mit 1. Jänner 1997 wieder verselbständigen. 2001 wurde sie zur Führung der Bezeichnung Marktgemeinde berechtigt. Im Wappen kommen Geschichte, Wirtschaft und kirchliche Tradition der Marktgemeinde zum Tragen: Die drei aus dem Schildgrund wachsenden Spitzbögen sind den drei gotischen Jochen der 1289 erstmals genannten, 1832 zur Pfarre erhobenen und 1963/64 erweiterten Kirche St. Gertraud nachempfunden, die für Ort und Gemeinde namengebend wurde. Sowohl die Schildfarben (Schwarz-Grün-Silber gelten als Farben des Bergbaues) als auch der industrie- wie kulturgeschichtlich bedeutende Hochofen von St. Gertraud – ein Wahrzeichen der Gemeinde – stehen für die lange Tradition der örtlichen Eisenverarbeitung, das Laubblatt und der Fichtenzweig jedoch für die bis in die Gegenwart florierende Frantschacher Papier- und Zellstoffproduktion.

Im erhöhten Schildfuß silbern und schwarz geöffnet drei Spitzbögen auf zwei pfahlweise wachsenden, unter den Kämpfern verstärkten Diensten, darüber in Grün ein silberner, schwarz gezeichneter, im Untergeschoß geböschter, im Obergeschoß etwas eingezogener und oben von einem Zinnenkranz mit überdachten Türmchenaufsätzen an den Ecken bewehrter Turm, silbern beseitet vorne von einem Laubblatt, hinten von einem Fichtenzweig.

Das Wappen von Preitenegg

Wappen von PreiteneggDie Gemeinde Preitenegg liegt im Oberen Lavanttal im Nordosten Kärntens und besitzt Mittelgebirgs-charakter. Der Packsattel (1169 m) bildet zugleich die Grenze zur Steiermark. Im Gemeindewappen widerspiegelt der grüne Schildgrund den land- und forstwirtschaftlichen Charakter der Gemeinde ebenso wie die Erholungslandschaft für Sommerfrischler. Der mit Fäden belegte Linkspfahl symbolisiert auf streng stilisierte Weise die Autobahn mit ihren mehrfachen Fahrspuren. Bischofsstab und goldene Kugeln verweisen auf den Pfarr- und Gemeindepatron Nikolaus, dessen Verehrung sich seit dem 12. Jahrhundert in weiten Teilen Europas schnell durchsetzte. Der Bischof aus Myra in Kleinasien († 345/51) ist Patron zahlreicher Berufe und Gewerbe, u. a. der Händler und Flößer. Von seinen zahlreichen Wundern ist das der Rettung der drei verarmten Bürgerstöchter, denen er in der Nacht Goldkugeln zukommen ließ, das bekannteste; der Bischofsstab soll auch an den Bischof von Lavant als einstigen Patronatsherrn der Preitenegger Kirche erinnern.

In Grün ein goldener verbreiterter, mit drei schwarzen Fäden – die beiden äußeren gemindert – belegter Linkspfahl, vorne von drei goldenen schrägrechts gestellten Kugeln und einem goldenen wachsenden Bischofsstab begleitet.

Das Wappen von St. Georgen im Lavanttal

Wappen von St. Georgen im LavanttalDie Gemeinde St. Georgen erstreckt sich im Unteren Lavanttal zwischen dem Ufer der Lavant und dem Kamm der Koralpe, welcher auch die Landesgrenze zur Steiermark bildet. Die Gemeinde ist überwiegend landwirtschaftlich strukturiert, wobei der Obstbau und die Mostverarbeitung eine große Rolle spielen, hat sich aber in den letzten Jahrzehnten auch auf den sanften Tourismus spezialisiert. Das Wappen enthält zahlreiche Symbolbezüge zur Geschichte und Eigenart der Gemeinde: Die im Zinnenschnitt geteilte untere Schildhälfte in Silber steht für die Burg Stein als lokales Herrschaftsund Verwaltungszentrum, während der von einer Lanze durchbohrte grüne Drache mit roter Flammenzunge das Attribut des namengebenden „Gemeindepatrons“ St. Georg ist. Dieser der Legende nach aus Kappadozien (Ost-Kleinasien) stammende, um 303 enthauptete Heilige gilt als bewaffneter Verteidiger der Kirche, sein Kampf gegen den Drachen wird gemeinhin als der Kampf gegen das Böse schlechthin gedeutet. Die in der oberen Schildhälfte aus der Lanze bogenförmig nach außen wachsenden Äste mit einem Apfel und einer Birne stehen für die große Bedeutung des Obstbaues und der Mostherstellung im Unteren Lavanttal („Pomonens Tempel“ im Kärntner Heimatlied) und im Gemeindegebiet.

Ein von Rot und Silber erhöht im Zinnenschnitt geteilter Schild, pfahlweise belegt mit einer abgeledigten farbverwechselten Lanze, aus deren Schaft am Schnitt silbern auswärts zwei bogenförmige belaubte Zweige, der vordere mit einem Apfel, der hintere mit einer Birne in das obere Feld wachsen, und die im unteren Feld einen grünen Drachen mit roter Flammenzunge und roten Waffen durchbohrt. Fahne: Rot-Grün mit eingearbeitetem Wappen

Das Wappen von Neuhaus im Lavanttal (Völkermarkt)

Wappen von Neuhaus / VKWappen von Neuhaus (Völkermarkt)Das Wappen symbolisiert in einfacher Weise Geschichte und Eigenart der Gemeinde: Der goldene Turm ist teilweise redend und spielt auf die im 13. Jahrhundert neu errichtete Burg (heute Schloss) Neuhaus an. Die drei goldenen Sterne in Blau erinnern an die landesgeschichtlich bedeutsamen Heunburger, die im 13. Jahrhundert im südöstlichsten Jauntal einen Machtschwerpunkt hatten: Sie führten drei goldene Sterne im Wappen, die sie von den Sternbergern bzw. den älteren Mallentheinern übernommen hatten und die nach dem Aussterben der Heunburger (1322) von Friedrich von Saneck anlässlich seiner Erhebung zum Grafen von Cilli im Jahre 1341 als Wappen angenommen wurden (noch heute führt die Stadt Cilli die drei goldenen Sterne im blauen Schild, die sogar im slowenischen Staatswappen Niederschlag gefunden haben). Die dritte Komponente, der goldene Pflug, soll die Bedeutung der Landwirtschaft für Geschichte und Gegenwart von Neuhaus zum Ausdruck bringen. Im geteilten Schild oben in Blau ein goldener, schwarz gefugter, dreizinniger Turm mit schwarz geöffnetem Rundtor und zwei Schießscharten, von drei goldenen Sternen beseitet und überhöht, unten in Schwarz ein goldener Pflug.

Margot Hohl 2009 für die WZ

Quelle: Deuer, Wilhelm: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs: Klagenfurt 2006

Bernd Krammer von Lovntol.at

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